Universität in Kanada wird Konfuzius-Institut schließen

Das mit China zusammenarbeitende Konfuzius-Institut an der McMaster Universität steht in dem Ruf, diskriminierende Praktiken anzuwenden. Am 7. Februar gab die Hamilton Universität von Ontario bekannt, dass das seit 2008 angeschlossene Konfuzius-Institut zum Ende des Sommersemesters schließen werde.
Titelbild
Sonia Zhao hielt im August 2011 in Totonto, Kanada, eine Rede über die Verfolgung von Falun Gong.Foto: Gordon Yu/The Epoch Times
Von 13. Februar 2013

Das mit China zusammenarbeitende Konfuzius-Institut an der McMaster Universität steht in dem Ruf, diskriminierende Praktiken anzuwenden.

Am 7. Februar gab die Hamilton Universität von Ontario bekannt, dass die McMaster Universität das Konfuzius-Institut, das seit 2008 dort angeschlossen ist, zum Ende des Sommersemesters schließen werde. Die Entscheidung fiel wegen der Einstellungspraktiken des mit Peking zusammenarbeitenden Konfuzius-Instituts, das seine Lehrer in China rekrutiert.

Andrea Farquar, stellvertretende Vizepräsidentin für Beziehungen für Öffentlichkeit und Regierung, erklärte der Epoch Times: „Die Entscheidungen über Einstellungen waren in China nicht von der Art, wie wir sie vornehmen würden.“

2011 berichtete Epoch Times, dass Sonja Zhao, eine Chinesin, die am Konfuzius-Institut an der McMaster Universität arbeiten wollte, aufgefordert wurde, eine Erklärung zu unterschreiben, in der sie versprechen musste, dass sie nicht Falun Gong praktizieren würde. Falun Gong ist auch bekannt unter dem Namen Falun Dafa – eine spirituelle Meditationsbewegung, die vom kommunistischen Regime verfolgt wird.

Es liegt keine Bestätigung von Farquar vor, dass die Entscheidung, das Konfuzius-Institut zu schließen, mit dem Fall Zhaos zusammenhängt, aber sie sagte, dass sie auf der „allgemeinen Situation“ beruhe.

„Bei uns waren Bedenken aufgekommen, dass die Einstellungspraxis nicht so ist wie die unsrige an der Universität“, sagte sie.

Als Beispiel führte sie an: „Jeder, der eine bestimmte Ansicht vertritt, sollte respektiert werden … Wir respektieren die Rechte von Menschen, die unterschiedliche Ansichten haben.“

„Sehr ermutigend“

Lucy Zhou, Sprecherin der Falun Dafa Association von Kanada, erklärt, dass sie über die Entscheidung der Universität, das Konfuzius-Institut zu schließen, sehr glücklich sei.

„Es ist eine große Ermutigung für uns zu sehen, dass die McMaster Universität einen Fehler zu korrigieren versucht, den sie gemacht hat, als sie das Konfuzius-Institut an ihre Universität einlud, ohne seine diskriminierenden Praktiken gegen Falun Gong bei den Einstellungen zu bemerken“, erläutert Zhou.

„Die illegale Verfolgung von Falun Gong ist gnadenlos und durchzieht alle Facetten der Gesellschaft in China einschließlich des Erziehungswesens. Diese Art der Diskriminierung, die nach Kanada importiert wurde, ist eine schwerwiegende Verletzung der Menschenrechte.“

Auch Sonja Zhao, die inzwischen den Flüchtlingsstatus in Kanada erhalten hat, ist erfreut über die Entscheidung der McMaster Universität. „Das ist eine großartige Nachricht und sie ist ermutigend. Die Verfolgung von Falun Gong dürfte es in China nicht geben und natürlich erst recht nicht in Kanada“, erklärte sie. „Ich hoffe, dass auch andere Universitäten ähnliche Schritte unternehmen.“

Das kommunistische Regime in China finanziert die Konfuzius-Institute. Sie stellen sich selbst als Förderer der chinesischen Kultur und Sprache dar und haben weltweit Hunderte von Zweigstellen. Geheimdienste haben sie oft als Organisationen bezeichnet, die vom Regime benutzt werden, um seine „sanfte Gewalt“ auszuweiten.

Richard Fadden, Chef des Geheimdienstes CSIS in Kanada, argumentiert, dass die Konfuzius-Institute unter der Kontrolle chinesischer Botschaften und Konsulate stehen und hat sie mit anderen Bemühungen des Regimes in Verbindung gebracht, Kanadas Chinapolitik zu beeinflussen.

Diskriminierende Einstellungsbedingungen

Im Jahre 2011 hat die Epoch Times erstmals darüber berichtet, dass eine Bedingung, die in Englisch auf der Hauptwebseite der Konfuzius-Institute veröffentlicht wurde, vorschreibt, dass die Lehrer „keine Eintragungen wegen Teilnahme an Falun Gong“ haben dürfen.

Menschenrechtsaktivisten und Anwälte haben erklärt, dass diese Forderung den Menschenrechtskodex in Kanada „vergewaltigt“, vor allem, wenn die Lehrer in China rekrutiert wurden, um nach Kanada zu kommen und dort zu arbeiten.

Die Falun Dafa Association von Kanada trug als erste ihre Bedenken über die Einstellungspraktiken der Konfuzius-Institute und Zhaos Fall an der McMaster Universität vor. Nach Aussagen der Association erhielt sie inzwischen einen Brief vom Dekan der Universität, der den schwerwiegenden Bedenken zustimmte.

Weil die Universität zu der Zeit noch keine weiteren Schritte unternahm, legte Zhao, die das Konfuzius-Institut im Jahre 2011 verließ, im September 2012 ihren Fall dem Menschenrechtstribunal von Ontario (OHRT) vor.

Bei ihrer Stellungnahme zu dem OHRT-Fall argumentierte die McMaster Universität, dass das Tribunal keine Kompetenz in dieser Angelegenheit habe, seit Zhao eine Vereinbarung mit Hanban, der Organisation, die die Aufsicht über die Konfuzius-Institute in China hat, unterzeichnet habe.

Der Menschenrechtsanwalt David Matas, der Zhaos Fall vertritt, erklärte, das Argument sei nicht haltbar, weil das Konfuzius-Institut keine autonome Organisation sei.

„Tatsache ist, dass das Konfuzius-Institut ein Teil der McMaster Universität ist“, sagte Matas.

„Hanban betreibt sie nicht wirklich – was sie tun, ist nichts anderes, als die Lehrer niederzuhalten.“

Konfuzius-Institut soll in diesem Sommer geschlossen werden

Nach Aussage der McMaster Universität erging inzwischen die offizielle Mitteilung, dass das Konfuzius-Institut geschlossen wird, sobald das laufende Semester in diesem Sommer zu Ende geht.

Das Konfuzius-Institut an der McMaster Universität wurde in Zusammenarbeit mit der Pekinger Universität für Sprache und Kultur (BLCU) entwickelt. In der offiziellen Mitteilung hieß es, dass McMaster zahlreiche Diskussionen mit den Beamten der BLCU geführt hatte, um eine mögliche Lösung für ihre Bedenken zu erreichen. Man kam jedoch zu keinem befriedigenden Ergebnis.

„Sowohl der Senat als auch die Regierungsbehörde sind darüber informiert worden, dass die Universität am 31. Juli 2013 von der Vereinbarung zurücktritt. Das stellt sicher, dass keine weiteren Lehrer für McMaster ausgesucht werden und dass die Studenten, die an diesem Institut studieren, ihr laufendes Semester absolvieren können“, so hieß es in der offiziellen Mitteilung.

„Die Universität schaut sich Optionen an, um das weitergehende Interesse der Studenten an chinesischen Sprachkursen auf Hochschulniveau abzuschätzen.“

Andere Schulen und Organisationen, bei denen Konfuzius-Institute in Kanada untergebracht sind, sind die Brock University, British Columbia Institute of Technology, die University of Sherbrooke (in Partnerschaft mit dem Dawson College) die University of Waterloo, die Toronto DistrictSchool Board, die University of Regina, Die Edmonton Public Schools und das New Brunswick Department of Education.

Zhou gibt der Hoffnung Ausdruck, dass diese Bildungszentren dem Beispiel der McMaster Universität folgen und ihre Konfuzius-Institute schließen werden.

„Schwerwiegende Diskriminierung gegen Falun Gong oder andere Gruppen in Kanada ist nicht akzeptabel und sollte nicht durch unser kanadisches Bildungssystem nach Kanada importiert werden.“



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion