China’s Plan in Lateinamerika: Die erste Bank in Renminbi

Titelbild
Chinas Premierminister Li Keqiang (links) und die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet in Santiago, 25. Mai 2015Foto: MARTIN BERNETTI/AFP/Getty Images
Epoch Times28. Mai 2015

Der chinesische Premierminister Li Keqiang hat neun Tage lang die lateinamerikanischen Staaten besucht und plant mit Chile eine Girobank, die in Renminbi handelt, aufzubauen. In den vier Ländern Brasilien, Peru, Chile und Kolumbien wurden große Abkommen zur wirtschaftlichen Unterstützung vorbereitet oder abgeschlossen.

1. Umgehung des Panamakanals durch eine neue Eisenbahnlinie zwischen dem Atlantik und dem Pazifik in Brasilien und Peru

Brasilien / Peru: Die Agentur Telesur spricht von 60 Projekten, die zwischen China und Brasilien geplant sind, davon sind 27 Kooperationen im Energiebereich. Andere betreffen den Verkehrssektor.

Es wurden chinesische Investitionen in Brasilien im Wert von 53 Milliarden Dollar unterzeichnet, darin sind 10 Milliarden als Kredit für Petrobras, die brasilianische staatliche Ölfirma, enthalten.

Ein weiteres wichtiges Projekt ist die Transoceanica, eine Eisenbahnlinie, die vom Atlantik bis zum Pazifik führen wird und von China, Brasilien und Peru gebaut wird. Sie soll vor allem Getreide und Soja aus Brasilien zum Pazifik bringen, um nach China verschifft zu werden.

China erhofft sich dadurch vom Panama-Kanal unabhängig zu werden, dieser ist von den USA kontrolliert. Brasilien erhält damit einen direkten Zugang zum Pazifik und die Möglichkeit, vor allem landwirtschaftliche Massenprodukte zu transportieren. Ca. 30 Milliarden Reals (ca. 8,3 Milliarden Euro) sind dafür vorgesehen, wie die Zeitung  Folha de São Paulo, Brasilien, berichtet.

Die Transoceânica wird in Rio de Janeiro beginnen und die Bundesstaaten Minas Gerais, Goiás, Mato Grosso und Rondônia durchqueren. Goiás und Mato Grosso sind die Hauptanbaugebiete von Soja. An Soja ist China besonders interessiert, allein im April wurden 5,31 Millionen Tonnen Soja nach China exportiert.

2. Erste Bank mit Renminbi in Chile in Vorbereitung

Chile: Zwischen China und Chile sind ebenfalls Handelsabkommen geplant, sie wollen den bilateralen Handel verstärken und die Freihandelszone zwischen beiden Ländern fördern. China ist bereit, den Aufbau der Infrastruktur in Chile zu unterstützen.

Weiterhin haben beide Länder einen Währungsaustauschvertrag und ein Abkommen geschlossen, um eine Renminbi-Girobank in Santiago, der Hauptstadt Chiles, aufzubauen.

Es ist die erste Bank Lateinamerikas, die in der Währung Chinas, den Renminbi, handeln wird. Damit wird die finanzielle Zusammenarbeit gestärkt und eine  Finanzdienstplattform zur Verfügung gestellt, die für weitere Projekte beider Länder die Basis bildet.

Kolumbien: Die beiden Länder haben erst 1980 diplomatische Beziehungen aufgenommen und Li ist das höchste chinesische Regierungsmitglied, das bisher Kolumbien besuchte. Es wurde unter anderem die Möglichkeit eines Freihandelsabkommen besprochen und ein Entwicklungsplan für den kolumbianischen Hafen von Buenaventura.

3. Wichtige Rede des chinesischen Premier vor der UN Wirtschaftskommission

 In Santiago de Chile hat der chinesische Premierminister eine viel beachtete Rede vor der UN Wirtschaftskommission für Lateinamerika und der Karibik (ECLAC) gehalten.

Er hat dabei von „Vier Säulen“ der Zusammenarbeit zwischen China und Lateinamerika gesprochen:

– Verstärken der traditionellen Freundschaft und des gegenseitigen Vertrauens

– Steigerung der beiderseitigen Kooperation und gewinnbringender Zusammenarbeit

– die Verbesserung persönlicher Beziehungen und

– die Verbesserung von Mechanismen der Zusammenarbeit.

Konkret hat er eine intensivere industrielle Zusammenarbeit vorgeschlagen. China hat rentable und gute Technologien, während Lateinamerika Industrieausrüstung und Unterstützung bei der Entwicklung der Infrastruktur benötigt. Bisher importiert China hauptsächlich Bodenschätze aus Lateinamerika und exportiert Handelswaren. Dieses Ungleichgewicht wurde angesprochen und soll einem neuen Modell der Zusammenarbeit weichen. (ks)  

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