Kardinal Marx verurteilt Hetze gegen Flüchtlinge

Titelbild
Flüchtlinge an einer AufnahmestelleFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times5. September 2015

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx kritisiert ausländerfeindliche Ausschreitungen als eine „Schande“. „Mir tut das physisch weh, wenn ich Leute mit Hitlergruß und Naziparolen sehe“, sagte Marx im Gespräch mit dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“. Hassparolen seien inakzeptabel.

Bürger, die bei Nazis mitmarschierten, rief er zum Innehalten auf: „Niemand darf da mitlaufen und den Hass schüren und nachher, wenn es brennt, sagen: `Das habe ich nicht gewollt.`“ Besorgt äußerte sich Marx auch über die Entwicklung in den sozialen Netzwerken, vor allem die „Beschleunigung der Diskussion“ und die „Verkürzung zur undifferenzierten Schlagwortdebatte, zum Kämpferischen“. Einfache Antworten, kurze Texte „forcieren oft Angriffe und Gegenangriffe und Aggressionen – auch unter der Gürtellinie – gegenüber einzelnen Personen“. „Ich bedauere es“, sagte Marx, „wenn Katholiken dabei sind.“ Es herrsche zwar Meinungsfreiheit, „aber es gibt rote Linien“. Marx, der auch zu einem Beratergremium von Papst Franziskus gehört, sprach sich im „Spiegel“ für Reformen in seiner Kirche aus. „Eine Kirche, die sagt, wir sind so und bleiben so, wie wir schon immer waren, bei uns soll sich nie etwas ändern, ist wie ein unantastbares Weltkulturerbe.“ Die katholische Kirche sei aber weder Museum noch Weltkulturerbe. „Sie muss sich wandeln. Und natürlich ändert sich durch Reformen der Glaube nicht. Ich jedenfalls habe keine Angst vor Veränderungen.“ Mit Blick auf die Bischofssynode Anfang Oktober in Rom äußerte der Kardinal, dass er trotz aller Schwierigkeiten, weltweite Einmütigkeit zu erzielen, bei einigen umstrittenen Problemfragen im Bereich von Ehe und Familie Fortschritte erwarte.

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion