Balearen: Touristensteuer wird ab 2018 verdoppelt

Mallorca bittet zur Kasse - und zwar deftig. Gerade erst hatte sich der Sturm der Entrüstung über die 2016 eingeführte Urlaubersteuer gelegt, da legt die Balearenregierung noch einmal nach und verdoppelt den Satz. Hoteliers und Reiseveranstalter sind entsetzt.
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Touristen genießen die Sonne am Strand Playa de Palma auf der Urlaubsinsel Mallorca.Foto: /dpa
Epoch Times31. August 2017

Auf Mallorca-Urlauber kommen ab 2018 höhere Kosten zu. Die Parteien der linken Regierungskoalition der Balearen hätten sich am Donnerstag auf eine Verdoppelung der im Sommer 2016 eingeführten und bis heute umstrittenen Touristenabgabe geeinigt, berichteten Medien auf Mallorca.

Im Haushaltsplan für das nächste Jahr werde ein doppelt so hoher Satz der „Ecotasa“ eingeplant. Dadurch sollen Einnahmen von insgesamt 120 Millionen Euro in die Kassen gespült werden, zitierte die „Mallorca Zeitung“ den balearischen Tourismusminister Biel Barceló und Finanzministerin Catalina Cladera.

Gäste in Fünf-Sterne-Hotels der Inseln Mallorca, Menorca, Formentera und Ibiza müssen demnach künftig vier Euro (statt wie bisher zwei Euro) pro Kopf und Nacht zahlen. In günstigeren Unterkünften wird ein Euro (statt 50 Cent) fällig. Und auch Kreuzfahrtpassagiere werden demnächst ausnahmslos zur Kasse gebeten – bisher mussten sie bei kurzen Aufenthalten von weniger als zwölf Stunden nichts zahlen.

Die Touristensteuer habe sich gut bewährt, erklärte Barceló. Ein Rückgang der Besucherzahlen seit der Einführung 2016 sei nicht eingetreten. Durch die Steuer könnten nachhaltige Projekte vorangetrieben werden, durch die die Folgen des Tourismus auf die Umwelt kompensiert werden sollen, hieß es.

Die Pläne waren bereits am Mittwoch bekanntgeworden und hatten eine Welle der Kritik von Hoteliers und Reiseveranstaltern nach sich gezogen. Inmaculada Benito, die Präsidentin des Hoteliersverbandes (FEHM) auf Mallorca, kritisierte den „schädlichen und übereilten“ Plan als „miserable Entscheidung“. Die Beliebtheit der Inseln sei in Gefahr. Noch sei keine positive Folge der Abgabe zu sehen, „weder im sozialen Bereich noch in Bezug auf das touristische Angebot“. Es sei durchaus möglich, dass eine große Zahl von Touristen durch die Verdoppelung der Kosten abgeschreckt werde und sich für andere Urlaubsziele entscheide.

Je nach Art der Herberge müssen Besucher der Balearen in diesem Jahr pro Person und Nacht zwischen 50 Cent und zwei Euro zahlen. In der Nebensaison zwischen November und April wird der Betrag halbiert. Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren sind befreit. (dpa)



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