Der nette Herr Elstner – Sechs Millionen Menschen schauten Gala zum 75. Geburtstag von Frank Elstner

Fast sechs Millionen Menschen schauten sich die Gala zum 75. Geburtstag von Frank Elstner an. Das waren mehr als doppelt so viele wie bei Dieter Bohlens "Deutschland sucht den Superstar". Elstner, dessen "Nettigkeit" quasi zum Markenzeichen wurde, zieht offenbar noch immer.
Titelbild
Frank Elstner und seine Frau.Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images
Epoch Times15. April 2017

Es einmal noch den Jungen zeigen – so mancher ältere Herr träumt davon. Frank Elstner ist dies kürzlich mit „Top, die Wette gilt!“ gelungen. Fast sechs Millionen Menschen schauten sich die Gala zu seinem 75. Geburtstag an. Das waren mehr als doppelt so viele wie bei Dieter Bohlens „Deutschland sucht den Superstar“. Elstner, dessen „Nettigkeit“ quasi zum Markenzeichen wurde, zieht offenbar noch immer.

Elstner kam am 19. April 1942 in Linz in Oberösterreich zur Welt. Sein Vater war Schauspieler, die Mutter Schauspielerin und Sängerin. Die künstlerische Karriere erschien da ganz logisch, auch wenn Elstner die vielen Umzüge seiner Eltern als Kind fürchterlich fand.

Mit nur acht Jahren sprach er das „Bambi“ im Kinoerfolg von Walt Disney, mit zehn Jahren war Elstner Kinderstar im Radio. Doch erst als er durchs Abitur fiel, entwickelte er zum Talent auch Ehrgeiz.

Elstner ging als Moderator zu Radio Luxemburg. Das Radio wählte er, weil er infolge einer Krankheit ein Glasauge trägt und sich nicht für fernsehtauglich hielt. Im Radio erhielt Elstner auch den Vornamen Frank. Eigentlich heißt er Timm, doch weil sein Kollege in einer Doppelmoderation Tom hieß, musste er für sich einen neuen Vornamen wählen.

Elstner wurde schnell Radiostar. Jede Woche erhielt er tausende Fanbriefe, darunter viele von Frauen. Dass er es privat recht bunt trieb, räumte er erst spät ein. „Mir ist zwar vieles im Leben gelungen, aber wenn man für fünf Kinder vier Frauen braucht – da habe ich mich nicht mit Ruhm bekleckert“, sagte er einmal. Seit 2009 ist er in dritter Ehe mit seiner Frau Britta verheiratet, ein Paar sind die beiden viel länger.

Nachdem sich Elstner doch zum Fernsehen getraut hatte, errang er auch in diesem Medium große Beliebtheit. Ab 1972 moderierte er an der Seite von Camillo Felgen „Spiel ohne Grenzen“, von 1974 bis 1979 dann in der ARD „Die Montagsmaler“. Im „Nebenjob“ zu seiner Moderatorentätigkeit war er auch Programmdirektor bei RTL.

Seiner eigenen Erzählung nach träumte Elstner in dieser Zeit eines Nachts von einer neuen Fernsehshow – „Wetten, dass..?“. Ob nun Legende oder Tatsache, die 1981 erstmals ausgestrahlte Show wurde schnell zur erfolgreichsten Fernsehshow Europas.

Als er 1987 bei „Wetten, dass..?“ Platz für Thomas Gottschalk machte, folgte zugleich der größte Karriereknick. Ob „Nase vorn“, „Elstner und die Detektive“ oder „April, April“ – seine neuen Shows fielen durch. Sein vorher so geschätzter Moderationsstil, der auf alle Frechheit verzichtet, galt plötzlich als bieder.

Unterkriegen ließ sich Elstner aber nicht. Er ging bei RTL ins Nachmittagsprogramm und schaffte mit „Jeopardy!“ einen Erfolg. Dazu erfand er den Sat.1-Erfolg „Mann-o-Mann“ und konzipierte „Stadt, Land, Fluss“ oder „Koffer-Hoffer“. Und er belebte als Moderator von 2002 bis 2009 den ARD-Klassiker „Verstehen Sie Spaß?“ neu.

Den „Einstein unter den Moderatoren“ nannte der „Spiegel“ Elstner wegen seines Erfindungsreichtums einmal. Aktuell ist Elstner zusammen mit Ranga Yogeshwar in „Die große Show der Naturwunder“ zu sehen.

Das Ende seiner Kreativität sieht Elstner nicht. „Wenn mir eine neue Fernsehsendung einfällt, biete ich die noch mit 90 an“, sagte er gerade der „Rheinischen Post“. Auch manch ein Komponist habe erst mit 80 sein schönstes Lied komponiert – „Ich lasse mich mal überraschen, was bei mir noch alles rauskommt.“ (afp)



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