„Man könnte auch ganz anders demonstrieren,“ stellt Kammersänger Bernd Weikl fest

Das Chaos auf den Strassen überträgt sich emotional negativ auf die erwünschten Entscheidungsfindungen bei diesem G 20 Gipfel", stellte heute in Hamburg Prof. Dr. Bernd Weikl, Kammersänger und weltberühmter Opernsänger, fest.
Titelbild
Bernd Weikl, Bariton, besorgt um das Kulturerbe.Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Bernd Weikl
Von 8. Juli 2017

EPOCH TIMES: Herr Prof. Weikl, seit dem Ende Ihrer wirklich bemerkenswerten Karriere als Sänger, besonders auch als Wagnersänger, engagieren Sie sich öffentlich für den Erhalt unseres Kulturerbes, was könnte anders sein, wenn wir uns dessen bewusster wären?

BERND WEIKL: Die Brutalität und Zerstörungswut bei den Demonstrationen gegen den G 20- Gipfel in Hamburg behindern auch die Bemühungen der dortigen Politiker in ihren Versuchen gemeinsame Lösungen für die wichtigsten globalen Probleme zu finden.

ET: Wenn ich Sie richtig verstehe, hätten die Massen, wenn sie singend und musizierend durch die Straßen gezogen wären, unserem Land einen besseren Dienst erwiesen?

WEIKL: Ja. so wie uns Freude über Schönheit in der Kunst durch eine Ausschüttung von Glückshormonen in unserer rechten Hirnhemisphäre zu mitleidsfähigen Zeitgenossen machen kann, könnten friedliche Demonstrationen – einer Bitte gleich – die Herzen der Mächtigen erweichen. Und Singen bringt Freude!

Wäre es besser, mit Ideen und Emotionen zu punkten, wie wir uns die Welt und unser Zusammenleben wünschen?

WEIKL: Seit etwa 20 Jahren versuche ich solche Zusammenhänge und somit auch Vorschläge für emotionale Bildung in meinen Büchern zu erläutern. In den Talkshows der Sender werden solche Themen nie erörtert und daher auch nicht multipliziert. Und die staatlich subventionierten modernen Theater bilden über politische Themen allenfalls das logische, linkshemisphärische Denken, die Analyse in unserem Gehirn.

ET: Fürchten Sie nicht, dann für naiv gehalten zu werden?

WEIKL: Nein, das schon gar nicht, denn zur Lösung so mancher Probleme würde es einer Aktivierung und Ausdifferenzierung der Sinne, einer tieferen Durchstrukturierung der Emotionalität bedürfen. Das geschieht eher durch ganzheitliches Denken, eine geschulte Kreativität. Es ist naiv, das nicht zu mit einzubeziehen.

ET: Könnten Sie das noch näher erklären und gilt das nur für die Demonstranten?

WEIKL: Man kann es lernen, das aktive Zuhören, sich hineinversetzen in den anderen. Dabei Verständnis, Toleranz entwickeln um somit auch schwierige Probleme zu lösen. Dies gilt nicht nur für Demonstranten, sondern auch für die Regierenden auf unserem gemeinsamen Globus. Kulturelle Kompetenz für alle!

ET: Kultur und Werte sind schon fast zum Schlagwort geworden…

WEIKL: Herzens- und Charakterbildung als Elemente der Persönlichkeitsbildung sind eine Bringschuld der staatlichen Gemeinschaft an sich selbst. Das positive Ergebnis hätten die demonstrierenden Massen in Hamburg den Politikern als gutes Beispiel offerieren können. Aber wo wird diese Bildung bei uns noch vermittelt?

Das Gespräch führte Renate Lilge-Stodieck

 

 



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