Von Grabkammern und ihren Schätzen

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(Semmel Concerts GmbH)
Epoch Times20. April 2009

Als der Archäologe Howard Carter am 26. November 1922 einen ersten Blick in das Grab des Pharaos Tutanchamun warf, war er überwältigt von den Schätzen, die sich seinen Augen darboten. Die Kammern lagen vor ihm, teilweise bis zur Decke gefüllt mit Grabbeigaben von unermesslichem Wert.

Die Ausstellung „Tutanchamun – Sein Grab und die Schätze“ macht das Wunder dieses Augenblicks für die Besucher erlebbar. Das Grab des Tutanchamun mit seinen Schätzen wurde original- und maßstabsgetreu nachgebaut, sodass Besucher einen authentischen Eindruck der Beigaben erhalten, die dem König auf seiner magischen Reise in die Unterwelt dienen sollten.

Über 1.000 Repliken der wichtigsten Fundstücke wurden von ägyptischen Kunsthandwerkern in einer Kombination aus überlieferten Techniken und modernen Herstellungsverfahren rekonstruiert.

Der vergessene Pharao

Tutanchamun ist eine der rätselhaftesten Figuren der ägyptischen Geschichte. Er entstammte der 18. Dynastie, die das Neue Reich begründete und es zu einer kulturellen Blütezeit führte. Als Sohn des Gottkönigs Echnaton und vermutlich seiner berühmten Hauptgemahlin Nofretete wurde er bereits mit 7 Jahren Pharao und starb sehr früh, mit circa 19 Jahren, unter ungeklärten Umständen. Seine Nachfolger löschten seinen Namen von allen Denkmälern, sodass er auf keiner Königsliste verzeichnet war und in Vergessenheit geriet. Unbekannt und unentdeckt ruhte er fast dreieinhalb Jahrtausende im Tal der Könige – bis Howard Carter auf sein Grab stieß.

Einziges Grab im Tal der Könige, das nicht Opfer von Plünderung wurde. Das Grab Tutanchamuns spiegelt den vorzeitigen und überraschenden Tod des jungen Königs wider. Es ist im Vergleich zu anderen Gräbern im Tal der Könige kleiner und wirkt notdürftig vollendet. Anscheinend war man aufgrund des plötzlichen Todes des Pharaos unvorbereitet gewesen und gab sich mit einer Behelfslösung zufrieden. Was das Grab Tutanchamuns jedoch so einzigartig macht, ist die Tatsache, dass es als einziges Grab im Tal der Könige nicht von Grabräubern ausgeplündert worden war. So blieb das für damalige Verhältnisse bescheidene, aber nach heutigen Maßstäben prunkvolle Grab fast unversehrt erhalten.

Howard Carter, Zeichner und Archäologe, entdeckte das Grab Tutanchamuns nach sieben Jahren unermüdlicher Grabungstätigkeit. Nach vorherigen kleineren Grabungsaufträgen hatte er eine schicksalhaft zu nennende Begegnung mit Lord Carnarvon. Der vermögende Adlige – Weltreisender und Freund schneller Autos – hielt sich nach einem schweren Unfall zur Rekonvaleszenz in Ägypten auf.

Mit viel Überzeugungskraft gelang es Howard Carter, den Lord als Sponsor für ein ganz besonderes Projekt zu gewinnen. Denn Carter war der festen Überzeugung, das Grab des Pharaos Tutanchamun müsse sich entgegen aller Behauptungen noch im „Tal der Könige“ befinden.

Fluch der Pharaos

Fünf lange Jahre finanzierte Lord Carnarvon Carters ambitionierte Suche nach dem Grab – doch vergeblich. Als Carnarvon eine weitere finanzielle Unterstützung ablehnt, überredet ihn Carter, eine allerletzte Grabungssaison November 1922 tatsächlich fündig!

Doch Lord Carnarvon sollte seinen Ruhm als Entdecker nicht lange genießen können. Er stirbt bald danach, wahrscheinlich an einem Infekt. Zum Tod des Lords vermelden einige Zeitungen einen vermeintlichen Fluch, mit dem die Grabkammer belegt sein soll.

Bis heute reißen die Spekulationen um den Tod des Lords nicht ab. Carnarvons frühes Ableben trug erheblich zur Legendenbildung über den Fluch und zum Ruhm des Grabfundes bei.

Die Schönheit der königlichen Grabschätze beeinflusste schon bald nach der Entdeckung Kunsthandwerker und Designer. Die goldene Maske des jungen Tutanchamun, eigentlich ein sakraler Gegenstand für den zum Sonnengott gewordenen jenseitigen König, ist heute eine Ikone unserer modernen Welt. (red)

Die Ausstellung „Tutanchamun – Sein Grab und die Schätze“ ist bis zum 30. August im Münchner Olympiapark zu sehen und ab dem 1. Oktober 2009 auch in Hamburg Alten Oberpostdirektion am Stephansplatz.

Öffnungszeiten: Montag – Sonntag/ Feiertage 10 – 18 Uhr Donnerstag 10 – 20 Uhr; Tickets sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen, telefonisch unter 01805 – 570 und unter www.tut-ausstellung.com erhältlich. Die Veranstaltung stellen Lehrkörpern umfangreiches, dem deutschen Lehrplan angepasstes Unterrichtsmaterial mit Arbeitsblättern zu den ägyptischen Themengebieten wie Nil, Pharaonen, Mumien und Pyramiden zur Verfügung: www.tut-ausstellung.com

(Semmel Concerts GmbH)
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