Leipzig: „Zauberer der Smaragdenstadt“ auf der Bühne

Morgen ist die Uraufführung: Die Geschichte von Elli und ihrem Hund Totoschka, die von einem Wirbelsturm in ein Zauberland getragen wird und dort die Smaragdenstadt finden muss, um nach Hause zu kommen, war in der DDR ein Renner der Kinderliteratur.
Titelbild
Szenenbild: Der «Zauberer der Smaragdenstadt» von Alexander Wolkow im Schauspiel Leipzig.Foto: Peter Endig/dpa
Epoch Times13. November 2015

Die Story klingt wie „Der Zauberer von Oz“ auf Russisch – und ist es auch. 1939 erzählte der russische Autor Alexander Wolkow die Geschichte von L. Frank Baum nach. Stephan Beer und Georg Burger haben Wolkows Text nun für die Bühne bearbeitet, die Uraufführung ist am Samstag im Schauspiel Leipzig.

Nach der Version des Film-Klassikers „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ im vergangenen Jahr ist es bereits das zweite Weihnachtsmärchen im Theater, das einen DDR-Hit adaptiert.

„Gibt es noch Zauberer?“, fragte Elli. „Nein, mein Kind. Zauberer gab es einst, doch dann verschwanden sie. Ich wüsste nicht, wer sie noch braucht. Auch ohne sie gibt es Sorgen genug …“Zur gleichen Stunde saß in einem fernen Lande hinter den hohen Bergen die böse Hexe Gingema in einer tiefen, finsteren Höhle und zauberte. „Uh, diese verhassten Menschen! Entlade dich, Sturm! Brause durch die Welt wie ein reißendes Tier. Zerbreche, zermalme, zerschmettere! Stürze Häuser um, heb sie in die Luft!“ Der Himmel verfinsterte sich, Wolken zogen herauf, der Wind heulte, Blitze zuckten in der Ferne …
Am nächsten Morgen erwacht Elli in einem ungewöhnlich schönen Land, weit weg von zu Hause. Und nur, wenn sie drei Lebewesen bei der Erfüllung ihrer sehnlichsten Wünsche behilflich ist, kann Goodwin, der Herrscher dieses Landes, sie wieder in die Heimat zaubern. Auf ihrer abenteuerlichen Reise zum Zauberer der Smaragdenstadt trifft sie auf drei sonderbare Weggefährten: den Scheuch, eine Vogelscheuche ohne Verstand, den Eisernen Holzfäller, der kein Herz hat, und den feigen Löwen … schreibt das Schauspiel auf seiner webseite.

Die Bühnenfassung kürzt Wolkows Text auf alle wichtigen Stationen von Ellis Reise: Wie sie Scheuch trifft, die Vogelscheuche, die so gerne ein Gehirn hätte, den Eisernen Holzfäller, der sich ein Herz wünscht, und den feigen Löwen, der nichts mehr möchte als ein bisschen Mut. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg in die Smaragdenstadt, zum Zauberer Goodwin, der ihnen diese Wünsche erfüllen soll. Doch auf dem Weg warten vom Menschenfresser bis zum Säbelzahntiger viele Gefahren.

Regisseur Stephan Beer: Mit dem Märchen aufgewachsen

Für Regisseur Stephan Beer war die Wahl des Stoffes auch eine persönliche: „Ich bin mit diesen Büchern aufgewachsen, ich habe sie sehr geliebt.“ So wie Beer ging es vielen in der DDR, wo der „Zauberer“ 1964 erschien. Generationen von Kindern lasen den ersten Teil der Smaragdenstadt-Reihe und seine Nachfolgebände.

Liebhaber der Serie mögen sich durch die Kostüme Ellis und ihrer Begleiter an die Illustrationen aus den Büchern erinnert fühlen. Optisch eher auf die ganz jungen Besucher zugeschnitten sind dafür die Bewohner des Zauberlands, die funkeln, glitzern und bei Gelegenheit sogar blinken.

Doch bei aller Modernisierung liege der Reiz der Geschichte in ihrer Universalität, meint der Regisseur. „Da steckt drin, dass man an das glauben soll, was in einem steckt“, sagt Beer, „das ist eine Botschaft, die für Kinder und Erwachsene in allen Ländern und Kulturen wichtig ist.“ (dpa/ks)



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