Literaturnobelpreis für Weißrussin Alexijewitsch

Verliehen wird die mit 8 Millionen Schwedischen Kronen (etwa 850 000 Euro) dotierte Auszeichnung traditionell am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, in der schwedischen Hauptstadt.

Die Begründung: „Für ihr vielstimmiges Werk, das dem Leiden und dem Mut in unserer Zeit ein Denkmal setzt“.

Alexijewitsch wurde 1948 in der Ukraine geboren und ist in Weißrussland groß geworden. Laut dem Verlag Hanser Berlin arbeitete sie als Reporterin. Über die Interviews, die sie dabei führte, sei sie zu einer eigenen literarischen Gattung, dem dokumentarischen „Roman in Stimmen“ gekommen.

Zu ihren Werken zählen "Der Krieg hat kein weibliches Gesicht", in dem es um Frauen im Zweiten Weltkrieg geht, die in der Roten Armee gekämpft haben. "Zinkjungen" ist ein Buch, für das sie über fünfhundert Veteranen aus dem sowjetischen Afghanistankrieg und Mütter von gefallenen Soldaten interviewte und in "Die letzten Zeugen" reden Männer und Frauen, die beim Einmarsch der Deutschen in Weißrussland noch Kinder waren, über ihre Erinnerungen.

Ihre Bücher wurden in über 30 Sprachen übersetzt. Vor dem Literaturnobelpreis erhielt sie bereits zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 1998 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung, den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück (2001) und den National Book Critics Circle Award (2006). 2013 kam der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels hinzu. (ks)