Botschaft feiert mit der Queen Geburtstag

Berlin (dpa) - Eine Trompetenfanfare verkündet es: Die Queen ist da. Hunderte von Gästen haben im Garten der Botschaftsvilla gewartet, die Gläser mit „Pimm's“-Cocktail in der Hand. Die Hut-Dichte ist für Berliner Verhältnisse recht hoch…
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Königin Elizabeth II. und Bundespräsident Joachim Gauck stoßen auf dem Balkon der Residenz des britischen Botschafters bei der «Queen’s Birthday Party» an.Foto: Jens Kalaene/dpa
Epoch Times25. Juni 2015
Eine Trompetenfanfare verkündet es: Die Queen ist da. Hunderte von Gästen haben im Garten der Botschaftsvilla gewartet, die Gläser mit „Pimm’s“-Cocktail in der Hand. Die Hut-Dichte ist für Berliner Verhältnisse recht hoch.

Aufregung liegt in der Luft an diesem frühsommerlichen Abend, als das royale Paar am Donnerstag durch den Garten geht und mit vielen Gästen plaudert. Dann tritt Königin Elizabeth II. auf den Balkon. Der Botschafter Simon McDonald hat seinen großen Moment. „Für uns Briten ist der Staatsbesuch der Königin in Deutschland der herausragende Höhepunkt eines außergewöhnliches Jahres“, sagt er.

Die Gäste schmettern die Nationalhymnen, es wird auf die Staatsoberhäupter angestoßen. Nach „God Save the Queen“ hebt der Botschafter das Glas: „Auf die Königin!“. Eigentlich hat die Queen im April Geburtstag. Im Sommer gibt es traditionell auch einen Empfang in Berlin. Diesmal mit der 89 Jahre alten Majestät persönlich, begleitet von Prinz Philip (94). Die beiden werden getrennt durch den Garten geführt. Sie mit weißem Hut und im weißen Mantel, der von zarten roten Fäden durchzogen wird, mit dem Uhrzeigersinn. Er im schwarzen Anzug in einer anderen Richtung. Wie zuvor in Frankfurt am Main sind Bundespräsident Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt dabei. Gauck und die Königin wirken gut aufgelegt.

Koch Robert Burgmeier hat zwar keinen Geburtstagskuchen gebacken. Der hätte nicht ins Protokoll gepasst. Im Garten werden dafür Häppchen gereicht, auf dem Menü steht britische Landesküche: Stilton-Windbeutel mit grünem Tomatenchutney, Fish & Chips, Lachs-Dill-Röllchen, Würstchen im Schlafrock,

Salbei-Zwiebel-Scones mit Pulled Chicken und Erdbeeren mit Schlagsahne.

Bei der Berliner Gartenparty sind viele britische Uniformen zu sehen. Unter den Gästen sind Bundesminister und Ministerpräsidenten aus den Ländern. Als eine der ersten darf Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt mit dem royalen Besuch plaudern. Besonders locker ist Elizabeth II. beim Small-Talk mit Berlins früherem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Der erzählt anschließend, sie hätten sich über den letzten Staatsbesuch der Queen unterhalten. Auch bei der Party dabei: Rolf Seelmann-Eggebert – als „Deutschlands bekanntester Adelsexperte und Commander des Order of the British Empire (CBE)“ gelistet.

Zwei Plätze für die Gartenparty hatte die Botschaft bei einem Facebook-Gewinnspiel vergeben. Einen davon bekam Fotograf Martin Lengemann aus Berlin, der mit einem Schlips aus schottischem Tweet kommt. Er kann sein Glück kaum fassen. Morgens habe er noch gedacht „Jetzt muss mich mal jemand kneifen“, erzählt er am Abend. Auch in der Nacht zuvor verfolgte ihn der britische Besuch: „Ich habe von Rasen geträumt“.

Schauspieler Henning Baum („Der letzte Bulle“) ist ebenfalls eingeladen. Er hat Jahre im Königsreich gelebt und sogar Queen Mum mal als Schüler ein Ständchen zum 90. gebracht. „Mit England verbinden mich viele schöne Erinnerungen“, sagt er. Nach dem kurzen Treffen mit der Queen schwärmt er und wird ein bisschen nostalgisch: „Es ist eine Freude und eine Ehre ihr zu begegnen.“

Die Berliner Hutmacherin Fiona Bennett durfte den Kopfschmuck von Botschafter-Gattin Olivia McDonald kreieren. Als Engländerin ist Bennett eine gefragte Expertin beim Queen-Besuch. Schon vorher sagt sie, die Königin sei auch eine Kindheitserinnerung. „Das hat für mich eine gewisse Romantik.“ Ähnliches dürften wohl viele Gäste gedacht haben. Zum Abschied spielt ein Dudelsackpfeifer, und um 19.47 Uhr rollt der Bentley der Königin vom Hof. Am Freitag wird der fünfte Staatsbesuch der Queen in Deutschland vorbei sein.

(dpa)

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