US-Justiz stellt Vergewaltigungsverfahren gegen Roman Polanski nicht ein

Roman Polanski ist mit einem Gesuch auf Einstellung eines Missbrauchsverfahrens gegen ihn in den USA gescheitert. Ein Gericht in Los Angeles lehnte es ab, das Verfahren gegen den Regisseur einzustellen.
Roman Polanski
Roman Polanski.Foto: Getty Images
Epoch Times19. August 2017

Trotz der Bitte seines Opfers um eine Einstellung des Verfahrens verfolgt die US-Justiz die Jahrzehnte zurückreichenden Vergewaltigungsvorwürfe gegen Starregisseur Roman Polanski weiter. Er könne das Verfahren gegen den 84-jährigen Filmemacher nicht einstellen, legte ein Richter in Los Angeles am Freitag (Ortszeit) in einer zehnseitigen Entscheidung dar.

Samantha Geimer, die nach eigenen Angaben 1977 im Alter von 13 Jahren von Polanski vergewaltigt worden war, hatte die US-Justiz vor gut zwei Monaten persönlich um die Einstellung des Verfahrens gebeten. Sie bitte darum „als Akt der Barmherzigkeit für mich und meine Familie“, sagte die 54-Jährige vor dem Gericht in Los Angeles. Geimer hatte bereits mehrfach darum gebeten, den Fall zu den Akten zu legen und sie endlich ihr Leben leben zu lassen.

Polanski hatte 1977 im Alter von 43 Jahren Sex mit der damals 13-Jährigen im Haus des Schauspielers Jack Nicholson in Los Angeles. Er war zunächst wegen Vergewaltigung angeklagt, später lautete der Vorwurf auf unerlaubten Sex mit einer Minderjährigen. Polanski bekannte sich schuldig und saß nach einer Vereinbarung mit der Staatsanwalt 42 Tage in Haft, um sich psychiatrischen Tests unterziehen.

Doch dann ließ der Richter nach Angaben von Polanskis Anwalt den Deal platzen und forderte eine 50-jährige Haftstrafe für den polnisch-französischen Regisseur. Polanski floh daraufhin vor der Urteilsverkündung nach Europa und kehrte seitdem nicht mehr in die USA zurück. Auch im neuerlichen Verfahren weigerte er sich, vor Gericht zu erscheinen, weil er nach Angaben seines Anwalts mit einem unfairen Prozess rechnen muss.

Geimers Appell für eine Einstellung des Verfahrens hatte diese Woche eine Frau auf den Plan gerufen, die Polanski ebenfalls vorwarf, sie als Minderjährige missbraucht zu haben. Die Frau, die von ihrer Anwältin nur als „Robin“ vorgestellt wurde, sagte, sie breche nun ihr Schweigen über die Tat im Jahr 1973, „damit Samantha und die Welt wissen, dass sie nicht das einzige minderjährige Opfer von Roman Polanski“ sei.

Weil Robins Vorwürfe bereits verjährt sind, will sie selbst nicht klagen. Ihre Anwältin Gloria Allred sagte allerdings, ihre Mandantin sei zu einer Aussage unter Eid bereit, sollte es jemals einen Strafprozess gegen Polanski geben. (afp)



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