Bunte Klebebildchen von Fußballspielern sind Kult

Seit 1961 gibt es die Sammelheftchen - Produziert wird in Italien - Zuletzt Streit mit Kahn und Co über Höhe der Vergütung
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Foto: AP
Epoch Times6. Juni 2005

Stuttgart – Die Bilder mit den Fußballspielern zum Einkleben sind seit Jahrzehnten Kult. Die Kicker-Fotos in der Tüte gibt es seit 1961, damals kam in Italien das erste Heft auf den Markt. Seit 1970 begeistern sich auch in Deutschland die Fans für die bunten Klebebildchen. Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen für das Heft anlässlich der Weltmeisterschaft 2006 auf Hochtouren, wie Birgit Barner vom Panini-Verlag berichtet.

Bevor das Heft im kommende April auf den Markt kommt, sind jede Menge Vorarbeiten notwendig. Vor allem um die Lizenzen für die Spieler gab es in der Vergangenheit immer wieder Auseinandersetzungen. In den letzten Bundesliga-Heften hatten einige Profis – unter anderem die Superstars Oliver Kahn und Michael Ballack – gefehlt. Mit den Agenten der Spieler habe es Probleme über die Höhe der Vergütung gegeben, erklärt Barner. Es werde gleichviel für jeden Spieler gezahlt, sagt die Marketing-Managerin des Verlags und betont: «Das ist kein Kahn oder Bayern-Album.»

Die gute Nachricht für die Fans lautet nun: Für die WM haben jetzt alle Nationalspieler ihr Einverständnis erklärt, ihre Bilder zur Verfügung zu stellen. Am meisten begeistern sich junge Fans für die selbstklebenden Bildchen. Mit 30,1 Prozent sind die Sechs- bis Zehnjährigen die eifrigsten Sammler.

Mit einem raffinierten System soll vermieden werden, dass Sticker doppelt in die Tüte kommen. Deshalb werden die großen Druckbögen zunächst in so genannte Quadrotten geschnitten. Der nun folgende erste Mischvorgang hat nach Angaben von Barner einen doppelten Zweck: Einerseits soll vermieden werden, dass in einer Tüte das gleiche Bild doppelt vorkommt, andererseits sollen in einem Aufstellkarton beim Einzelhändler alle Sticker der Sammlung vorhanden sein. Der Mischvorgang beruhe auf mathematischen Berechnungen, denen der Gesamtzahl der Sticker einer Kollektion, die Anzahl der Sticker in einer Quadrotte sowie die Anzahl der Sticker pro Tüte zu Grunde liegen.

Hergestellt werden die Bildchen in Italien beim Mutterkonzern des Verlags. Pro Tag können in der Fabrik in Modena zwischen acht und 13 Millionen Tüten mit Stickern produziert werden. In der letzten Bundesliga-Saison wurden nach Angaben des Verlags zehn Millionen verkauft. Im Jahr 1996 seien es 50 Millionen Tüten gewesen. Anlässlich der letzten Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2002 in Japan und Korea wurden 30 Millionen Tüten mit den Bildern verkauft.

Alte Alben mit den Stickern sind bei Sammlern heiß begehrt: Es seien schon Preise zwischen 1.000 und 2.000 Euro bezahlt worden, erläutert Barner. Übrigens: Die erste bekannte Sticker-Serie wurde 1867 in Paris für eine Kaufhauskette veröffentlicht und stellte die Pavillons der Weltausstellung dar, die damals in der französischen Hauptstadt stattfand.

AP-Korrespondent Oliver Schmale

http://www.panini.de



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