Lachen – eine alte oder neue Wissenschaft

Von 17. Januar 2005

Lachen ist gesund, wer viel lacht lebt länger… Der Volksmund hat eine ganze Reihe von Ausdrücken, die sich mit dem Lachen beschäftigen.

Seit den 60ger Jahren geht man dem Thema auch wissenschaftlich nach. Die Gelotologie, so nennt sich die Lachforschung, begann mit dem Journalisten Norman Cousins, der glaubt sich selbst mit der Therapie des Lachens von seiner chronischen Entzündung der Wirbelsäule geheilt zu haben. In seinen Therapiesitzungen liess er sich lustige Lektüre vorlesen oder sah sich einen Film an, der ihn zum Lachen brachte. Inspiriert von dem Wunder begann Professor Dr. William Fry die Ursachen für die Genesung durch die Lachtherapie zu erforschen. Das war die Geburt der Gelotologie. Dieser Begriff ist abgeleitet aus dem griechischen gelos – das Lachen.

Macht Lachen wirklich gesund?

Unter anderem haben die Gelotologen die körperlichen Auswirkungen des Lachens erforscht. Die Ergebnisse sind bemerkenswert: Lachen soll die Produktion der Stresshormone (Adrenalin und Cortisol) reduzieren. Stress ist für viele Herzkrankheiten ein bekanntermassen starker Risikofaktor. Auch soll Lachen die Immunabwehr stärken, das Herz-Kreislauf-System und die Atmung aktivieren, die oberen Atemwege befreien, den Stoffwechsel fördern, zu Sauerstoffanreicherung im Blut führen, die Ausscheidung von Cholesterin fördern, es soll die Botenstoffe, wie beispielsweise das Gamma-Interferon, das wiederum die Vermehrung von Tumorzellen hemmen soll, aktivieren. Durch die Massage des Zwerchfells soll auch die Verdauung angeregt werden. Lachen soll auch Glückshormone frei setzen, kein Wunder also, dass man sich beim Lachen glücklicher fühlt als wenn man nicht lacht…

Die Lachforscher haben herausgefunden, dass Kinder um die 400 Mal am Tag lachen. Den Erwachsenen scheint das Lachen schwerer zu fallen – bei ihnen erscheint ein Lachen im Schnitt höchstens 15 mal am Tag, Tendenz sinkend. Hoffen wir, dass die gesunde Eigenschaft des Lachens wieder erkannt und gefördert wird, sonst könnte einem das Lachen noch vergehen.

In Tschechien sagt man: „Wer den Tag mit Lachen beginnt, hat ihn bereits gewonnen.“ Lachen hilft das Leben leichter zunehmen, wer das Leben leichter nehmen kann, ist offensichtlich ein glücklicher Mensch, wer glücklich ist, lacht mehr und öfter, was ihn, will man den Lachforschern und dem Volksmund glauben, wiederum deutlich gesünder macht.

Ist Humor, wann und warum gelacht wird und was wir gar nicht lustig finden charakterisierend für die jeweilige Person? Die amerikanische Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin für Literatur 1938 ,Pearl S. Buck (1892-1973), sagte: Lachen können auch die Bösewichte, aber lächeln können nur gute Menschen…

Johann Wolfgang von Goethe meinte: „Durch nichts bezeichnen die Menschen mehr ihren Charakter, als durch das, was sie lächerlich finden.“

Dann müssen wir uns fragen, warum Schadenfreude, schwarzer Humor und die lange Liste der Witze, die sich weit unter der Gürtellinie befinden, so verbreitet sind. Zumindest wenn man sich im Internet auf die Suche nach Witzen begibt, die nicht auf das Konto anderer gehen, scheinen diese sehr dünn gesät zu sein.

Die Filmindustrie greift oft auf Schadenfreude zurück, es scheint als ob sich diese Art von Lachen besonders gut verkaufen lässt. Jedoch sei die Frage gestattet, ist Schadenfreude gesund? Immerhin hat eine Partei garantiert nicht viel zu lachen, wenn es um Schadenfreude geht. Zumindest aus diesem Blickwinkel ist Schadenfreude nur halb so gesund wie ein herzliches Lachen, bei dem alle einstimmen können.

Nimm dir Zeit zum Lachen,

es ist die Musik der Seele…

Nimm dir Zeit freundlich zu sein,

es ist der Weg zum Glück…

Sprichwort aus Island



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