Lauterbach: Beiträge für PKV-Versicherte könnten sich verdoppeln

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Karl LauterbachFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times13. August 2017

Den Kunden in der Privaten Krankenversicherung (PKV) drohen weiter drastisch steigende Beiträge. „Die Beiträge für Nicht-Beamte werden sich in den nächsten zehn Jahren fast verdoppeln“, sagte Karl Lauterbach, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD, der „Welt am Sonntag“. Jährlich rechne er mit durchschnittlichen Beitragsanpassungen von fünf bis sieben Prozent.

Bei Beamten fielen die Anstiege hingegen moderater aus. Lauterbach hält die Private Krankenversicherung für nicht mehr reformierbar: „Marginale Veränderungen ergeben aus meiner Sicht keinen Sinn“, sagte er. Das Nebeneinander von PKV und GKV müsse beendet werden: „Wir wollen schlicht eine Bürgerversicherung“, sagte er. In Deutschland sind knapp neun Millionen Menschen privat krankenversichert. Sie mussten in den vergangenen Jahren teils massive Preissteigerungen hinnehmen. Einzelne Versicherungsgesellschaften erhöhten die Prämien für bestimmte Tarife teilweise um mehr als 40 Prozent. Hintergrund ist die Alterung der Gesellschaft sowie allgemein steigende Gesundheitskosten, auch in der PKV. Zudem sind die Behandlungskosten bei niedergelassenen Ärzten für PKV-Versicherte vergleichsweise hoch. Nicht nur die SPD, auch die anderen Parteien sehen Handlungsdruck. Die Grünen wollen einen Wechsel zwischen den Anbietern erleichtern und so für mehr Wettbewerb und geringere Prämiensteigerungen sorgen. Die CDU stellt hingegen nur kleinere Gesetzesänderungen in Aussicht. „Es wäre nicht gut, hier noch stärker einzugreifen“, sagte CDU-Gesundheitssprecherin Maria Michalk der „Welt am Sonntag“. Auch die FDP hat noch keine klare Linie zur PKV. „Ich möchte die Unternehmen natürlich nicht in den Ruin treiben, aber es muss Wettbewerb zwischen den Anbietern geben“, sagte Heiner Garg, Gesundheitsminister in Schleswig-Holstein. Dieser sei nicht gegeben, wenn ein Wechsel zu so hohen finanziellen Nachteilen für die meisten Versicherten führe. „Darüber muss zumindest diskutiert werden“, so Garg. (dts)



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