„Propaganda für Homosexualität“: Die Schöne, das Biest und ein schwuler Diener

Zwei Männer tanzen miteinander - diese Szene im Disney-Film "Die Schöne und das Biest" sorgt gerade für Wirbel. Kritiker werten sie als Propaganda für Homosexualität.
Titelbild
Josh Gad als Le Fou (l) und Luke Evans als Gaston (r) in einer Szene des Films «Die Schöne und das Biest».Foto: Laurie Sparham/Disney/dpa
Epoch Times15. März 2017

Viele Kinobesucher freuen sich auf den Disney-Film „Die Schöne und das Biest“, der in Deutschland an diesem Donnerstag startet. Ein unschuldiger Kinderfilm mit märchenhafter Geschichte, einer starken Heldin und altbekannten Filmliedern?

Weit gefehlt, finden zumindest Kritiker. Um die Neuverfilmung des Zeichentrickfilms von 1991 wird heftig debattiert, weil am Ende zwei Männer miteinander tanzen. Sekundenkurz ist die Szene, doch Einige sehen darin eine Darstellung von Homosexualität, die völlig ungeeignet für Kinder sei.

Russland setzte die Altersfreigabe für das Märchen auf 16 Jahre herauf. In Malaysia dagegen kürzten die Behörden laut Medienberichten die entsprechenden Szenen raus und legten den Kinostart auf Eis. Ein Kino im US-Bundesstaat Alabama soll den Film mit Emma Watson, Dan Stevens und Luke Evans ganz gestrichen haben. Warum, das brachte Anfang März der konservative russische Politiker und Duma-Abgeordnete Witali Milonow auf den Punkt, schrieb er doch an die Regierung, „dass unter dem Vorwand des Märchens eine offensichtliche und schamlose Sünde gezeigt wird“. Disney wollte die Vorgänge nicht kommentieren.

Noch mal die Geschichte in Kürze: Belle gerät in ein Schloss, in dem ein verfluchter Prinz als hässliches Biest haust. Nur die Liebe kann ihn erlösen. Während die Schöne das Ungeheuer näher kennenlernt, macht sich ihr Verehrer Gaston auf die Suche nach ihr. Ihm zur Seite sein Gefährte LeFou, für Sittenwächter eine unmögliche Figur. Denn der von Josh Gad gespielte Diener ist schwul.

„Viel Lärm um nichts“, kommentiert Helmut Metzner vom Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes die Empörung etwa in Russland. „Das spricht für eine Angst vor Homosexuellen oder Menschen, die anders leben oder anders empfinden“, meint er. Kinder würden die Anspielung wahrscheinlich nicht mal bemerken. Dass es diesen besonderen Moment in „Die Schöne und das Biest“ gibt, freut Metzner aber. „Es ist ein Signal der Selbstverständlichkeit, das gehört einfach dazu.“ (dpa/so)



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