Viele finden Halloween schauderhaft

Kürbis, Kostüme, Süßes oder Saures: Hat sich Halloween in Deutschland etabliert? Dieses Jahr will sich höchstens jeder Fünfte verkleiden, wie eine Umfrage ergab, die einiges Interessantes zu dem Gruselfest zutage förderte.
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Die Ansichten über Halloween gehen in der Bevölkerung weit auseinander.Foto: Uli Deck/dpa
Epoch Times29. Oktober 2017

Das Halloween-Fest spaltet nach wie vor die Bevölkerung in Deutschland. Das ergab eine repräsentative YouGov-Umfrage unter Erwachsenen in der Bundesrepublik.

Demnach stimmten 48 Prozent „voll und ganz“ oder „eher“ der Aussage zu, das Gruselfest verdränge als Import aus den USA die deutsche Kultur. 46 Prozent sehen das „ganz und gar nicht“ oder „eher nicht“ so. Der Rest machte keine genaue Angabe. Bei den Jüngeren (18 bis 24 Jahre) sehen 75 Prozent Halloween nicht als Verdrängung deutscher Kultur. Bei den Menschen ab 35 überwiegt dann aber die Ansicht, das Fest sei ein störender US-Import.

Vor verbotenen Halloween-Streichen warnt die Polizei. Späße und harmlose Scherze an Halloween seien zwar erlaubt, sagten Sprecher der Polizeipräsidien in Baden-Württemberg. Es würden dabei jedoch schnell Grenzen überschritten. Dies zeige die Erfahrung der vergangenen Jahre. „Die Scherze sollen nicht zu Straftaten werden“, warnt die Polizei.

Komme es zu Gesetzesverstößen, werde die Polizei diese nicht akzeptieren. Zudem werde es verstärkte Kontrollen geben.

Der Appell erfolge aus gutem Grund, hieß es. Zu Halloween verzeichne die Polizei immer wieder Kriminalität. Dazu zählten zerkratzte Autos, eingeschlagene Scheiben und in Brand gesetzte Müllcontainer. Sehr gefährlich und obendrein strafbar sei es, Kanaldeckel auszuhebeln oder Gegenstände auf der Straße zu platzieren, so die Polizei.

Eltern sollten ihren Nachwuchs auf die Gefahren und die Grenzen hinweisen, so die Polizei. Damit Kinder und Jugendliche, die bei Dunkelheit durch die Straßen ziehen, gut zu erkennen sind, empfiehlt sie, die Kostüme mit Reflektoren zu versehen. Und Autofahrer sollten in dieser Nacht besonders vorsichtig unterwegs sein.

Halloween ist keltischen Ursprungs und wurde von irischen Einwanderern Ende des 19. Jahrhunderts in den USA etabliert. Seit einigen Jahrzehnten wurde das Fest nach Europa re-importiert. Es spielt in vielen amerikanischen Filmen und Serien eine Rolle und wurde nicht zuletzt dadurch in den jüngeren Generationen populär.

Trendforscher machten Halloween schon vor Jahren als eine Art Gegenstück zum eher traditionell geprägten Karneval aus. Jugendliche feiern Motto- und Kostümpartys, Kinder ziehen auf der Jagd nach Süßigkeiten verkleidet von Haustür zu Haustür („Süßes oder Saures“).

Insgesamt ist das Fest laut YouGov-Umfrage einer großen Mehrheit „zu kommerziell“: 65 Prozent stimmen der Aussage voll und ganz oder aber eher zu.

16 Prozent der Erwachsenen in Deutschland haben bei Halloween Angst, dass sie auf der Straße erschreckt werden. Von den befragten Frauen sagen dies 21 Prozent, bei den Männern dagegen nur 11 Prozent.

46 Prozent finden, „dass Halloween von vielen nur genutzt wird, um zu randalieren“.

Dass es Halloween schwer hat in Deutschland, zeigten bereits vor vier Jahren Ergebnisse einer YouGov-Studie. Damals verneinten 53 Prozent die Frage, ob sie Halloween mögen. 36 sagten Ja, der Rest blieb unentschieden.

81 Prozent sagten damals übrigens, es störe sie nicht, dass Halloween „kein ursprünglicher deutscher Brauch“ sei. (dpa)



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