Vorwurf der sexuellen Belästigung: Hollywood-Produzent entschuldigt sich – muss „meine Dämonen“ zähmen

Der Hollywood-Produzent Harvey Weinstein steht wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung massiv unter Druck. Die "New York Times" hatte am Donnerstag enthüllt, dass es von mehreren Frauen den Vorwurf der sexuellen Belästigung gegen Weinstein gibt. Dieser entschuldigte sich nun.
Titelbild
Harvey Weinstein (l)Foto: Segretain/Getty Images
Epoch Times6. Oktober 2017

Der einflussreiche Hollywood-Produzent Harvey Weinstein steht wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung massiv unter Druck.

Weinstein entschuldigte sich am Donnerstag in einer Erklärung für sein „Benehmen gegenüber Kolleginnen in der Vergangenheit“, das zu „viel Leid“ geführt habe. Er wolle nun eine Auszeit nehmen, um seine „Dämonen“ in den Griff zu bekommen.

Die „New York Times“ hatte am Donnerstag enthüllt, dass es von mehreren Frauen den Vorwurf der sexuellen Belästigung gegen Weinstein gibt. Die Vorfälle reichen demnach fast drei Jahrzehnte zurück. Mit mindestens acht Frauen habe er sich außergerichtlich geeinigt.

Die Schauspielerin Ashley Judd berichtete der Zeitung zufolge, dass der Filmmogul sie vor zwanzig Jahren für ein Arbeitsfrühstück in sein Hotelzimmer gebeten habe, wo er sie aber im Bademantel empfangen habe. Weinstein habe sie dann gefragt, ob sie ihm eine Massage geben oder ob sie ihm beim Duschen zusehen könnte.

Der 65-jährige Weinstein hob in seiner Erklärung an die „New York Times“ hervor, dass er in den 1960er und 1970er Jahren aufgewachsen sei, in denen die Verhaltensregeln und das Arbeitsumfeld anders gewesen seien. „Das war die Kultur damals.“ Auch wenn er versuche, sich zu bessern, wisse er, dass dies ein langer Weg sei. Er wolle daher nun eine Auszeit nehmen und sich „in erster Linie um dieses Problem kümmern“. Er habe bereits Therapeuten.

Anwältin Lisa Bloom teilte in einer Erklärung mit, ihr Mandant Weinstein streite „viele der Vorwürfe“ ab. „Er hat Fehler zugegeben, die er gemacht hat“, schrieb sie. „Er liest Bücher und geht zur Therapie. Er ist ein alter Dinosaurier, der neue Wege lernt.“ Ein anderer Anwalt von Weinstein, Charles Harder, drohte der „New York Times“ mit einer Klage. Ihr Bericht sei „voller falscher und diffamierender Feststellungen“.

Andere brachten ihre Unterstützung für die mutmaßlichen Opfer zum Ausdruck. Die Schauspielerin und Feministin Lena Dunham schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, es sei „mutig“, zu den Belästigungen durch Weinstein auszusagen. Die Frauen hätten Achtung verdient. Schauspielerin Rose McGowan, die von der „New York Times“ als eines der Opfer von Weinstein genannt wurde, schrieb sarkastisch auf Twitter, sie würde zu dem Fall gerne „die Filmrechte kaufen“.

Gemeinsam mit seinem Bruder Bob ist Weinstein für zahlreiche Hollywood-Erfolge verantwortlich. 2010 produzierten sie das mit einem Oscar ausgezeichnete Drama „The King’s Speech“. Beide hatten auch das US-Filmstudio Miramax gegründet, das sie später verkauften und das Erfolgsfilme wie „Pulp Fiction“, „Der englische Patient“ oder „No Country for Old Man“ produzierte.

Die mutmaßlichen Opfer von Weinstein waren laut „New York Times“ überwiegend junge Frauen, die auf eine Karriere in der Filmindustrie hofften. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion