Chronische Zahnfleisch-Entzündung: Krankenkassen zahlen nur Standardbehandlung der 70er Jahre

Mittlerweile leidet jeder zweite Erwachsene an chronischer Zahnfleisch-Erkrankung. Derzeit bezahlten die Krankenkassen für die Parodontitis-Behandlung nur den Standard der 70er Jahre.
Titelbild
Patient beim ZahnarztFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times14. April 2017

Der Chef der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Wolfgang Eßer, warnt vor Parodontitis als neuem Volksleiden. Das berichtet die „Bild“. Während Karies eher ein Problem von gestern sei, leide mittlerweile jeder zweite Erwachsene an chronischer Zahnfleisch-Erkrankung.

„Die chronische Entzündung des Zahnfleisches ist bereits ein Volksleiden. Jeder zweite Erwachsene hat diese Krankheit, müsste eigentlich vom Zahnarzt behandelt werden“, sagte Eßer.

„Parodontitis ist zunächst eine Erkrankung, die nicht schmerzt. Und die Nachbehandlung wird von den Kassen nicht bezahlt, kostet rund 100 Euro.“ Davor würden viele zurückschrecken.

Eßer kritisierte, dass die Krankenkassen momentan für die Parodontitis-Behandlung nur den Standard der 70er zahlen würden. „Das muss sich ändern. Zahnärzte müssen für ihre Zeit honoriert werden, die sie für die Aufklärung der Patienten benötigen. Und wir brauchen eine bessere Nachsorge. Zwei Kontrolluntersuchungen pro Jahr– und das über mehrere Jahre ist das Minimum.“

Die heutigen Behandlungskosten für Parodontitis würden sich möglicherweise auf 800 Millionen Euro verdoppeln. „Aber das zahlt sich aus. Wer Parodontitis heute nicht richtig behandeln lässt, zahlt später für Zahnersatz.“

Und das sei „um ein Vielfaches“ teurer. Zahlen sollen aber nicht nur die Krankenkassen: Auch die Patienten sollten einen Eigenanteil tragen, so Eßer. Das Beispiel Karies-Prävention zeige: „Eigenverantwortung schärft Problembewusstsein.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion