Sozialkontakte und Bewegung halten das Gehirn in Schwung

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Sozialkontakte und Bewegung treffen beim Seniorentanz positiv aufeinander.Foto: Jeff J Mitchell/Getty Images
Epoch Times13. Januar 2016

Wer viel Bewegung hat und Sozialkontakte pflegt, betreibt damit Fitness-Training für das Gehirn. Selbst im Alter bleibt die Lernfähigkeit unter diesen Voraussetzungen sowie bei anregender Umgebung auf hohem Niveau bestehen, berichten Gehirn-Forscher der Universität Bochum. Die Ergebnisse kommen aus der Mäuseforschung, vergleichbare Studien legen jedoch Zusammenhänge zum menschlichen Gehirn nahe.

Gruppe erhöht Lernleistung

Die Forscher um den Neurophysiologen Arne Buschler setzten Mäuse teils in Standardkäfige, teils in Boxen, die mit Röhren, Laufrädern, Bällen und anderem Spielzeug ausgestaltet waren – teils alleine, teils mit Artgenossen. Dazu beobachteten sie regelmäßig die Aktivität der Nervenzellen im Hippocampus, der für das Langzeitgedächtnis verantwortlichen Gehirn-Region. Geprüft wurde, wie sehr sich diese Zellen an die Weitergabe kleiner elektrischer Signale anpassen konnten.

Bereits in den zwei Testwochen zeigte sich: Sozialkontakte und Bewegung lassen die Nervenzellen besser kommunizieren. Diese „Langzeitpotenzierung" war dann besonders stark, wenn sich mehrere Tiere in einer anregenden Umgebung aufhielten. Laut Buschler decken sich die Ergebnisse mit Studien Bochumer Neuroinformatiker bei älteren Tanzkurs-Besuchern: Auch hier treffen die günstigen Faktoren Sozialkontakte und körperliche Bewegung zusammen.

Emotionen steuern mit

Göttinger Forscher sehen auch andere wichtige Faktoren für die Agilität des Gehirns: Der emotionale Bezug zu Lerninhalten – im günstigsten Fall Begeisterung – spielt eine wesentliche Rolle. Angst und Stress schädigen hingegen den Hippocampus und machen vergesslicher.

Unser Gehirn verändert sich das ganze Leben lang durch neue Erfahrungen. Speziell dann, wenn die Motivation zum Lernen stimmt, vermehren und verbinden sich die grauen Zellen in jenen Regionen des Gehirns, die jeweils am meisten beansprucht werden. Diese These vertritt der Gehirn-Forscher Gerald Hüther von der Universität Göttingen. „Es kommt immer darauf an, welche Bedeutung das Lernen für den Menschen hat – egal wie alt er ist", betont der Experte.

Ziel gibt Rückenwind

Entscheidend dürfte der Rückenwind an Motivation auch für den Schulunterricht sein. „Bildung gelingt dort, wo Lehrer das Interesse der Schüler für Lerninhalte wecken, einen leistungsorientierten Teamgeist entstehen lassen und auch emotional betroffen machen. Schüler müssen herausfinden, was ein Thema für sie selbst bedeutet", erklärt Hüther. In den meisten Schulen bestehe hier derzeit noch enormer Aufholbedarf. (pressetext / mcd)



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