Immer mehr Südeuropäer leiden an Darmentzündungen

Experten vermuten bessere Hygiene als Grund - Europaweit 1,5 Millionen Patienten
Epoch Times25. August 2006

Berlin – In Südeuropa erkranken immer mehr Menschen an chronischen Darmentzündungen. Als Gründe vermuten Experten Verbesserungen in den hygienischen Bedingungen. Der Stuttgarter Gastroenterologe Eduard Stange verweist auf Untersuchungen, nach denen die Zahl solcher Erkrankungen zunimmt, je sauberer und keimfreier die Umgebung ist. Auch der in Südeuropa stark angestiegene Antibiotika-Verbrauch im Kindesalter, der die Darmflora nachhaltig beeinträchtige, könne eine Ursache sein.

Insgesamt leiden in Europa nach Angaben der Europäischen Gastroenterologen-Vereinigung rund 1,5 Millionen Menschen an chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, die zu heftigen, teils blutigen Durchfällen und krampfartigen Bauchschmerzen führen. Dabei handelt es hauptsächlich um Colitis ulcerosa, die nur den Dickdarm befällt, und Morbus Crohn, der alle Abschnitte des Verdauungstraktes vom Mund bis zum After betreffen kann. Die Erkrankungen, die in ihrer Heftigkeit rasch zunehmen und meist im jungen Erwachsenenalter erstmals auftreten, beeinträchtigen die Lebensqualität stark und können langfristig auch das Krebsrisiko erhöhen.

«Bislang hatten wir ein deutliches Nord-Süd-Gefälle zu Ungunsten des Nordens», berichtet Stange. In den skandinavischen Ländern sei die Erkrankungshäufigkeit zum Teil 10 bis 20 Mal so hoch gewesen wie etwa in Griechenland. «Doch in den vergangenen Jahren holen die südlichen Länder immer weiter auf», sagt der Professor.  

(AP/jel)



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