Die geheimnisvollen Meridiane der TCM

Sie emittieren zweieinhalbmal mehr Licht als ihre Umgebung und ihr Verlauf entspricht den aus der chinesischen Medizin bekannten Meridianen. Dass Akupunktur heilen kann, wird heute auch von vielen westlichen Medizinern eingeräumt.
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Chinesische Medizin: Wissenschaftler konnten nun die Existenz der Meridiane beweisen.Foto: Joe Raedle/Getty Image
Von 9. Januar 2012

Die Kenntnisse über die Meridiane und deren Anwendung in der traditionellen chinesischen Medizin sind bereits Jahrtausende alt. Dennoch scheinen sie bis heute ihre Geheimnisse nur zögerlich preiszugeben. Wie kann man die Meridiane  aufspüren? Was für eine Rolle spielen sie? Welche Aussagen macht die aktuelle Forschung auf diesem Gebiet?

Die Meridiantheorie hat eine lange Geschichte und wurde innerhalb der chinesischen Medizin kontinuierlich weiterentwickelt. Die erste systematische Aufzeichnung der Meridiane mit genauer Angabe ihrer Positionen erfolgte bereits vor 2.000 Jahren im „Buch des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin“ (Huangdi Neijing  黄帝内经 ).

Die chinesische Medizin glaubt, dass durch die Meridiane das Qi (Chi), die Energie im menschlichen Körper strömt. Die Meridiane sind mit den Organen verbunden und verteilen sich im ganzen Körper. Das Meridiansystem spielte eine wichtige Rolle in der Physiologie, der Pathologie und bei der Vorbeugung von Krankheiten. Die alten chinesischen Ärzte waren davon überzeugt, dass das Universum lebendig ist und eine harmonische Beziehung zwischen dem Himmel und allen Dingen auf der Erde bewahrt werden sollte.

Diese Sichtweise begleitete nicht nur die chinesische Medizin, sondern war auch unmittelbar mit der Physik, Astronomie, Geografie und Philosophie verbunden. Der heutigen modernen Medizin allerdings scheint der Zugang zu diesem alten Wissen versperrt zu sein.
Bei Diskussionen zu diesem Thema werden von westlichen Medizinern oft Zweifel über die Existenz von Meridianen und dem Fluss des Qi vorgebracht. Es ist jedoch eine Tatsache, dass jeder Mensch Meridiane besitzt; obwohl sie nicht anzufassen oder direkt zu sehen sind, können sie unter bestimmten Bedingungen sichtbar gemacht werden. Laut Studien chinesischer Wissenschaftler weist etwa ein Prozent der Bevölkerung eine Empfindlichkeit in den Meridianen auf.

Chinesische Forscher haben sich der Herausforderung gestellt, das Meridiansystem mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden nachzuweisen. Ein Mitarbeiter der chinesischen Akademie der Wissenschaften konnte ein äußerst empfindliches Messinstrument entwickeln und fand heraus, dass es Linien im Körper gibt, die schwach leuchten. Sie emittieren zweieinhalbmal mehr Licht als ihre Umgebung und verlaufen entsprechend den aus der chinesischen Medizin bekannten Meridianen.

Diese linienförmigen Bereiche weisen außerdem einen geringeren elektrischen Widerstand auf als die sie umgebenden Gebiete. Wird ein Tracer (eine radioaktive Substanz, die in Röntgenaufnahmen sichtbar ist) in einen Akupunkturpunkt eingespritzt, verbreitet sich die Injektion innerhalb des Körpers entlang der Meridiane.

Professor Li Dingzhong, Wissenschaftler, renommierter Gelehrter und Experte auf dem Gebiet der Meridiane der Haut, beobachtete in 305 Fällen, dass sich die Herde von Hautkrankheiten entlang von Meridianen ausbreiteten. Diese Entdeckung löste einen Schock in der  internationalen Medizin aus. Sein Buch „Das Meridian-Phänomen“ wurde in Japan veröffentlicht.

Die Forschung auf dem Gebiet der Meridiane ist größtenteils noch immer auf phänomenologische Studien beschränkt und weit davon entfernt, das gesamte System und das Qi darzustellen, geschweige denn die sich darum rankenden Rätsel vollständig zu lösen.
Sollten diese Fragen einst gelöst werden, würde das sicher eine wissenschaftliche Revolution bedeuten.

Dr. Benjamin Kong aus Schweden und Dr. Xiu Zhou aus Deutschland sind die leitenden Herausgeber der China Research Group.

Meridiane: Laut der Traditionellen Chinesischen Medizin durchziehen die Meridiane den gesamten Körper kreuz und quer. Sie sollen sogar zahlreicher sein als die Blutgefäße. Im Gegensatz zu den Blutgefäßen gibt es offene Stellen an der Körperoberfläche, die als Akupunkturpunkte bezeichnet werden. Ist der Körper eines Menschen krank, werden bestimmte Akupunkturpunkte mit Nadeln behandelt. Das sind Punkte entlang der Meridiane, die mit einem Organ in Verbindung stehen können.

In den Meridianen fließt das Qi. Kann das Qi an einer Stelle im Körper nicht fließen (wenn es an dieser Stelle eine Unterbrechung des Energieflusses gibt) entsteht dort Krankheit. Die Krankheit zu behandeln erfordert, den Fluss des Qi anzuregen und wiederherzustellen. Gelingt dies, kann mit Genesung gerechnet werden.

Akupunktur ist unglaublich vielfältig, hängt aber sehr von den Fähigkeiten des Arztes ab. Mit Akupunktur kann ein Embryo vor der Geburt im Mutterleib zum Drehen veranlasst werden. Es gibt sogar eine sehr effektive Methode zur Behandlung von Schizophrenie.



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