Ohne Kippe sinkt das Risiko für Krebs und Herzkrankheiten

Vor dem erfolgreichen Rauchstopp stehen viele Hürden - angefangen von Entzugserscheinungen über Gewichtsprobleme bis hin zum "inneren Schweinehund".
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Rauchen erhöht die Sterblichkeitsrate schon bei wenigen Zigaretten pro Tag erheblich.Foto: ERIC FEFERBERG/AFP/Getty Images
Epoch Times30. Mai 2017

Die letzte Zigarette: Wer sich das vornimmt, hat als Raucher ein hartes Stück Arbeit vor sich. Vor dem erfolgreichen Rauchstopp stehen viele Hürden – angefangen von Entzugserscheinungen über Gewichtsprobleme bis hin zum „inneren Schweinehund“. Viele erleiden einen Rückfall. Zum Weltnichtrauchertag am Mittwoch geben Experten einen Überblick, warum sich ein Rauchstopp lohnt:

WELCHE RISIKEN REDUZIEREN SICH MIT DEM RAUCHSTOPP?

Wer die Hände von der Zigarette lässt, verringert generell das Risiko für verschiedenste Erkrankungen. So ist Rauchen für etwa ein Fünftel aller Krebserkrankungen direkt verantwortlich, aber auch Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Schlaganfälle oder chronische Bronchitis lassen sich häufig auf das Rauchen zurückführen. Immerhin stirbt ein Starkraucher im Schnitt zehn Jahre früher als ein Nichtraucher.

WAS BRINGT DAS AUFHÖREN KONKRET FÜR DIE GESUNDHEIT?

Schon drei Tage nach der letzten Zigarette verbessert sich nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) die Funktion der Atemwege. Nach einer Woche sinkt der Blutdruck. Nach einem bis neun Monaten gehen Hustenanfälle, Verstopfungen der Nasennebenhöhlen und Kurzatmigkeit zurück. Die Lunge wird allmählich gereinigt, indem Schleim abgebaut wird. Die Infektionsgefahr verringert sich.

Zwei Jahre nach einem Rauchstopp hat ein früherer Raucher fast das gleiche Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie ein Nichtraucher. Nach fünf Jahren sinkt auch das Risiko für Krebserkrankungen in Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre und Harnblase auf die Hälfte. Auch das Schlaganfallrisiko kann bereits nach zwei bis fünf Jahren auf das eines Nichtrauchers sinken.

WAS IST MIT DEM GEFÜRCHTETEN LUNGENKREBS?

Zehn Jahren nach dem Aufhören hat ein ehemaliger Raucher ein nur noch halb so hohes Risiko für Lungenkrebs, als wenn er dauerhaft weitergepafft hätte. Wer beispielsweise 40 Jahre lang rauchte und vor fünf Jahren die Kippe weglegte, kann zwar auch heute noch an Lungenkrebs erkranken. Nach Angaben von Ärzten steigt das Risiko aber zumindest nicht mehr. Auch die Risiken für Kehlkopf- und Bauchspeicheldrüsenkrebs gehen zurück.

WIE WIRKT SICH NICHTRAUCHEN AUF DIE LEBENSZEIT AUS?

Nach DKFZ-Berechnungen rauben mehr als zehn Zigaretten pro Tag Männern im Schnitt 9,4 und Frauen 7,3 Lebensjahre. Auch ein moderater Konsum von weniger als zehn Zigaretten pro Tag reduziert die Lebenserwartung bei beiden Geschlechtern immer noch um etwa fünf Jahre. Der schlimmste Fall ist ein adipöser, also fettleibiger, starker Raucher, der viel Alkohol trinkt und viel rotes Fleisch isst – er büßt gegenüber dem Mitmenschen mit dem günstigsten Risikoprofil bis zu 17 Jahre an Lebenserwartung ein. Bei einer Frau sind es 13,9 Jahre.

WARUM SCHRECKT EINE DROHENDE GEWICHTSZUNAHME VOR ALLEM FRAUEN AB?

Untersuchungen zufolge legen vier von fünf ehemaligen Rauchern innerhalb der ersten ein bis zwei Jahre nach dem Aufhören im Schnitt etwa viereinhalb Kilogramm zu. Bei Frauen fällt die Gewichtszunahme noch etwas stärker aus als bei Männern. Auch nach zehn Jahren haben viele im Schnitt noch vier bis fünf Kilogramm mehr drauf, wobei auch viele Nichtraucher in solch einem Zeitraum zulegen.

WAS SIND DIE GRÜNDE?

Als Ursache werden ein gedrosselter Stoffwechsel sowie eine vermehrte Kalorienaufnahme nach dem Rauchstopp diskutiert. Der Körper verbrennt weniger Energie, gleichzeitig greifen viele statt zur Zigarette verstärkt zu Süßem und Snacks. Forscher aus der Schweiz brachten vor einigen Jahren eine weitere mögliche Ursache ins Spiel. Offenbar verändert sich bei Nichtrauchern die Zusammensetzung der Darmflora. Danach nehmen jene Bakterienstämme überhand, die auch in der Darmflora von Fettleibigen dominieren. (afp)



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