Kino Kino: „Lachsfischen im Jemen“

Ein Film über einen Fischereiexperten und eine PR-Beraterin, die einem Scheich helfen, seine Vision vom Fliegenfischen in der Wüste zu verwirklichen.
Titelbild
Auf gemeinsamer Mission im Jemen: Harriet (Emily Blunt) und Fred (Ewan McGregor) in der Romanze „Lachsfischen im Jemen“. Ab 17. Mai 2012 im Kino.Foto: 2012 Concorde Filmverleih GmbH

Ein reicher Scheich, der sich in das Flugangeln auf seinem schottischen Anwesen verliebt hat und der deshalb beschließt, einen dafür geeigneten Fluss in seinem Heimatland mitten in der Wüste Jemens einzurichten.

Das neue Drama von Lasse Hallströms „Lachsfischen im Jemen“ geht nicht um die Verschwendung monetären Reichtums, wie es zu erst den Anschein hat. Es geht um ein Projekt, eine konkrete Manifestation des tiefen und poetischen Glaubensverständnisses des Scheichs.

Das Vorhaben des Scheichs, seine geliebte Lachsfischerei in der Wüste des Jemens nachzubauen wird schnell zu PR-Zwecken ausgeschlachtet. Er behauptet, dass sein Vorhaben ein Angebot zur Heilung, des Friedens und der spirituellen Erhöhung an seine ausgebeuteten Landsleute sei.

Der Forscher Fred Jones (Ewan McGregor, der niemals besser in einer Rolle war) ist Fischereiexperte. PR-Beraterin Patricia halst ihm die Überwachung des Projekts der Lachsfischerei auf, dem er zuerst aus Gründen der logistischen Schwierigkeit und der Unrealisierbarkeit aus wissenschaftlicher Sicht vehement entgegentritt.

Unterstützung in seiner Verzögerungstaktik findet er bei der hübschen Vertreterin des Scheichs Harriet (Emily Blunt). Fred erliegt letztendlich selbst der ansteckenden Idee des Scheichs und verliert sein Herz nicht nur an das Vorhaben, sondern auch an Harriet.

Der Scheich ist ein Mann mit moralischen Prinzipien, ein Philosoph, der das Leben mit großer Leidenschaft beobachtet. Er sinnt darüber nach, dass „Fischer auf die Werte Geduld, Toleranz und Bescheidenheit achten“. Möglicherweise hofft er, dass die Jemeniten von solch einer Haltung profitieren, da man sie ständig mit ihren AK-47 patrouillieren sieht und viel herumbrüllen hört.

Lasse Hallström steuert meisterhaft die feinen und sehr lustigen Rhythmen des europäischen Humors. Die Schauspieler sind ausgezeichnet. Es ist eine Starbesetzung, die sowohl in der Komödie als auch im Drama hervorsticht.

Hallström legt viel Wert auf das Thema des Films: Die Macht des Glaubens, indem er ein Wechselspiel zwischen dem zweifelnden Fred und dem unerschütterlichen Scheich aufzeigt. Freds Verständnis über die Fischereileidenschaft, der zum Beispiel für Stunden in einer Strömung steht und seine Angelrute ohne eine Garantie auf Erfolg hin und her wiegt – wird vom Scheich als Beweis dafür ausgelegt, dass er durch seinen Glauben gestärkt wird.

Schlussendlich scheint das ganze verwirrende Projekt ein großer Akt des Glaubens zu sein. Es gibt immer Rückschläge, aber man muss den Glauben durch Beharrlichkeit zeigen. An einem Punkt überlegt der Scheich, nachdem er einen Rückschlag durch einen verärgerten Landsmann, der sein Vision noch nicht verstanden hat, erlitten hat, ob sein Projekt Gott oder den Menschen preisen würde.

Wir haben die Wärme seiner Gastfreundlichkeit, die Tiefe seiner Menschenliebe, die Weite seines Glaubens gesehen und erkennen, dass seine große Geste unser Leben bereichert hat. Wir haben es durch das Lachen, die Tränen und dem erneuerten Glauben an die menschliche Güte gesehen.

Empfehlung: 4 von 5 Sternen

 

 



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