Erdogan fordert von Obama Auslieferung oder Festnahme Gülens

Erdogan hält den im US-Staat Pennsylvania lebenden Gülen für den Drahtzieher der Militäraktion. US-Außenminister John Kerry erklärte, Washington werde ein etwaiges Auslieferungsersuchen prüfen und „angemessen“ darüber entscheiden.
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Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoganpocht auf die Auslieferung seines Erzfeindes Gülen aus den USA. Foto: Umit Bektas/Archiv/dpa
Epoch Times16. Juli 2016

Istanbul/Washington (dpa) – Nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei verlangt Präsident Recep Tayyip Erdogan von den USA die Auslieferung oder Festnahme des Predigers Fethullah Gülen.

Erdogan hält den im US-Staat Pennsylvania lebenden Gülen für den Drahtzieher der Militäraktion. US-Außenminister John Kerry erklärte, Washington werde ein etwaiges Auslieferungsersuchen prüfen und „angemessen“ darüber entscheiden.

Erdogan wandte sich mit seiner Forderung direkt an US-Präsident Barack Obama. Wenn die USA und die Türkei tatsächlich strategische Partner seien, müsse Obama handeln, sagte der türkische Präsident in einer Ansprache am Samstagabend vor Anhängern in Istanbul.

Gülen ist seit einem schweren Zerwürfnis 2013 einer der heutigen Erzfeinde Erdogans. Der islamische Prediger hat den Vorwurf zurückgewiesen und den Putschversuch von Teilen des Militärs scharf verurteilt.

Kerry hatte sich – quasi schon präventiv – vor Erdogans Aufforderung bei einem Aufenthalt in Luxemburg geäußert. Die USA seien dazu bereit, Ermittlungen zu unterstützen, um herauszufinden, wer den Putschversuch in der Türkei initiiert habe und woher die Unterstützung gekommen sei, sagte der US-Chefdiplomat. Gehe ein Auslieferungsersuchen ein, werde es „in Betracht gezogen“.

„Selbstverständlich laden wir die Regierung der Türkei ein, wie wir es immer tun, uns jegliche legitime Beweise vorzulegen, die einer Prüfung standhalten“, fügte Kerry hinzu.



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