Der Aristokrat der Mode ist tot: Hubert de Givenchy

"Das Geheimnis der Eleganz ist, selbst elegant aufzutreten": Der legendäre französische Modeschöpfer Hubert de Givenchy ist im Alter von 91 Jahren gestorben.
Titelbild
Ein Kleid solle "eine Frau verschönern und nicht verkleiden", sagte einmal Hubert de Givenchy. Im Bild ein Detail eines von ihm geschaffenen Abendkleides von 1980.Foto: PHILIPPE HUGUEN/AFP/Getty Images
Epoch Times12. März 2018

„Das Geheimnis der Eleganz ist, selbst elegant aufzutreten“: Das war der Wahlspruch des französischen Modeschöpfers Hubert de Givenchy. Sein Name ist mit weltberühmten Kreationen verknüpft, etwa dem schulterfreien schwarzen Kleid, das die US-Schauspielerin Audrey Hepburn in dem Film „Frühstück bei Tiffany“ trug. Auch die frühere First Lady Jackie Kennedy und viele anderen Prominente zählten zu seinen Kundinnen. Nun ist der legendäre Designer im Alter von 91 Jahren gestorben.

Für viele war Givenchy der Aristokrat der Mode, sein Talent stellte er ein halbes Jahrhundert lang in den Dienst eines so einfachen wie raffinierten Chics.

Ein Kleid solle „eine Frau verschönern und nicht verkleiden“, sagte er einmal.

Geboren am 20. Februar 1927, wächst Hubert James Marcel Taffin de Givenchy nördlich von Paris in einem großbürgerlichen Elternhaus auf. Sein Großvater war Schüler des französischen Landschaftsmalers Camille Corot und leitete eine bekannte Gobelin- und Tapetenmanufaktur. Dies habe sein Interesse an Stoffen begründet und einen „großen Einfluss“ auf sein Werk gehabt, berichtet er später.

Givenchy studiert an der Pariser Kunsthochschule und entwirft nach dem Zweiten Weltkrieg seine ersten Kreationen für bekannte Modehäuser wie Jacques Fath und Elsa Schiaparelli. Im jungen Alter von 24 Jahren beschließt er, auf eigenen Füßen zu stehen und gründet ein Modehaus unter seinem Namen.

Die erste Koalition war ein voller Erfolg

Seine erste Kollektion von 1952 wird ein voller Erfolg: Mit seinen Entwürfen, die sich nach Belieben kombinieren lassen, schafft Givenchy auf Anhieb einen neuen Trend.

Im Jahr 1953 lernt er die junge Audrey Hepburn kennen. Es ist der Beginn einer lebenslangen Freundschaft, der Hollywoodstar wird für ihn zur Muse. Einen „Engel mit den Augen eines Rehs“ nennt Givenchy sie. „Sie verlieh den Kleidern erst ihren Anmut“, schrieb er nach ihrem Tod 1993.

Die britisch-niederländische Schauspielerin stattet der Modeschöpfer für die Leinwand wie privat aus. In der Komödie „Sabrina“ trägt sie ein hinreißendes weißes Givenchy-Kleid mit Schleppe und Blumenstickereien. Audrey Hepburn selbst bekennt einmal mit einem Augenzwinkern: „Ich hänge an Givenchy wie viele Amerikaner an ihrem Psychiater.“

Zu treuen Kundinnen werden später auch Grace von Monaco, Jackie Kennedy, die US-Schauspielerinnen Elizabeth Taylor und Lauren Bacall sowie die französische Diva Brigitte Bardot.

Der Grund seines Erfolges: Disziplin

Seinen Erfolg verdankt Givenchy auch seinem Perfektionismus und seiner Disziplin. Jahrzehntelang beginnt er seine Arbeitstage um halb acht Uhr morgens, stets in ein tadelloses weißes Leinenhemd gekleidet.

Im Jahr 1988 verkauft Givenchy sein Modehaus an den französischen Luxuskonzern LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy). Er bleibt dort alleiniger Kreateur, aber nach sieben Jahren ist er ernüchtert. „Ich war ein einfacher Angestellter geworden, dessen Namen man verhöhnte“, erklärt er später.

Im Jahr 1995 präsentiert er seine letzte Kollektion. Viele Größen der internationalen Modebranche erweisen ihm dabei die Ehre: Yves Saint Laurent, Christian Lacroix, Kenzo, Paco Rabanne, Valentino.

In seinen letzten Lebensjahren war er auf modische Trends nicht mehr gut zu sprechen. „Es gibt immer mehr Kleider, aber keine Linie mehr“, beklagt er 2015 in einer Fernsehdokumentation. „Es gibt Taschen mit Ketten und Schuhe, die nahezu untragbar sind. Wenn das Luxus ist, hält er sich nicht lange.“

Am vergangenen Samstag ist Hubert de Givenchy friedlich entschlafen, wie sein Lebensgefährte Philippe Venet mitteilte. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion