1.500 Teilnehmer bei AfD-Wahlveranstaltung in Nürnberg – 500 Menschen demonstrierten dagegen

In Nürnberg fand heute eine AfD-Wahlveranstaltung statt. Um die 1.500 Menschen nahmen an ihr teil. Währenddessen demonstrierten 500 Menschen auf den Straßen Nürnbergs – darunter auch die Gruppen "Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg" und das "Antifaschistische Aktionsbündnis".
Titelbild
AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland bei einer AfD-Wahlveranstaltung am 9. September 2017 in Nürnberg.Foto: DANIEL KARMANN/AFP/Getty Images
Epoch Times9. September 2017

In Nürnberg demonstrierten am Samstag rund 500 Menschen gegen die AfD-Wahlveranstaltung. Wie die Polizei mitteilte, gab es keine besonderen Vorkommnisse.

Neben AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland traten auch der ehemalige tschechische Präsident Václav Klaus und der AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen am Samstag in der Meistersingerhalle auf.

Tschechiens Ex-Präsident Václav Klaus am 9. September 2017 bei der AfD-Wahlveranstaltung in Nürnberg. Foto: DANIEL KARMANN/AFP/Getty Images

Stadt Nürnberg wollte Gauland-Auftritt verhindern – kündigte Mietvertrag mit Halle

Die Stadt Nürnberg hatte versucht, den Auftritt zu verhindern, indem sie den Mietvertrag mit der Halle kündigte. Sie reagierte damit auf Äußerungen Gaulands über die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung und SPD-Politikerin Aydan Özoguz.

Der AfD-Politiker hatte Ende August im thüringischen Eichsfeld Äußerungen der SPD-Politikerin kommentiert, wonach eine spezifisch deutsche Kultur jenseits der Sprache nicht auszumachen sei. Er sagte demnach: „Das sagt eine Deutschtürkin. Ladet sie mal ins Eichsfeld ein und sagt ihr dann, was spezifisch deutsche Kultur ist. Danach kommt sie hier nie wieder her, und wir werden sie dann auch, Gott sei Dank, in Anatolien entsorgen können.“

Das Verwaltungsgericht Ansbach befand die Kündigung jedoch am Donnerstag für nicht rechtens. Die Richter urteilten, es sei nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu erkennen, dass Gauland in Nürnberg Äußerungen abgebe, die die Menschenwürde einzelner Menschen angreife, diese verächtlich mache oder dass er insbesondere Volksverhetzung begehe.

Gauland habe zwischenzeitlich öffentlich erklärt, dass er den Begriff „entsorgen“ so nicht mehr verwenden werde. Dazu habe die Stadt nicht konkret genug Stellung genommen.

1.500 Menschen nahmen an Veranstaltung teil – 500 protestierten dagegen

Laut der AfD-Nürnberg nahmen an der Veranstaltung 1.500 Menschen teil. Mehrere Gruppen protestierten währenddessen gegen die AfD – darunter die „Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg“ und das „Antifaschistische Aktionsbündnis“.

Menschen demonstrieren am 9. September 2017 gegen die AfD-Veranstaltung in Nürnberg. Foto: DANIEL KARMANN/AFP/Getty Images

(afp/dpa/as)

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