Adam warnt AfD vor weiterem Rechtsruck – Gauland widersprach

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Gründungsparteitag der "Alternative für Deutschland"Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times28. November 2015

Der frühere AfD-Bundessprecher Konrad Adam warnt die Partei vor dem Bundesparteitag in Hannover vor einem weiteren Rechtsruck mit der Folge einer erneuten Spaltung. Die Flüchtlingskrise treibe der AfD den Wind in die Segel, ohne dass sie viel dafür tun müsse, sagte Adan der "Bild" (Samstag). "In dieser Situation sollte die AfD aufpassen, dass sie nicht vom Kurs abkommt."

Es gebe "in einzelnen Landesverbänden schon jetzt Radikalisierungstendenzen, die nicht nur mich besorgt stimmen", sagte Adam weiter. Von einem kritischen Sympathisanten stamme das Bonmot, die AfD bestehe "eigentlich aus zwei Parteien: Oben die Professoren – unten die Proleten". Das mache er sich nicht zu eigen, betonte er. Doch täten die Parteitagsteilnehmer "gut daran, die bürgerlichen Anstandsformen zu wahren, nicht erneut kompromisslos aufeinander loszugehen und in der Diskussion über die Flüchtlingsproblematik Maß und Mitte zu bewahren", so Adam. Der Parteitag in Hannover dürfe "kein zweites Essen werden", sagte Adam der "Bild".

Beim AfD-Bundesparteitag in Essen im Juli 2015 war es im Zuge der Abwahl des Parteigründers Bernd Lucke zu tumultartigen Szenen gekommen. Der stellvertretende AfD-Bundessprecher Alexander Gauland widersprach Adam in der Debatte um die Radikalisierung der Partei. "Es ist nicht die AfD, die sich radikalisiert, sondern die politische Situation", sagte Gauland der "Bild". Richtig sei, dass die Flüchtlingskrise "viele neue Mitglieder zu uns bringt, die wirtschaftlich nicht auf Rosen gebettet" seien. "Es wäre aber ungehörig, diese Menschen deshalb abzuwerten. Das sind Menschen, die sich Sorgen um ihre Zukunft in unserem Land machen, weil sie nicht das Geld haben, um sich abzuschotten", so Gauland. Der Landesvorsitzende der AfD in Nordrhein-Westfalen, Marcus Pretzell, bekannte in "Bild" offen: "Die AfD in NRW ist rechter als alle bislang im Landtag vertretenen Parteien. Damit erreichen wir in aktuellen Umfragen bereits neun Prozent der Wähler."

(dts Nachrichtenagentur)



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