Petry soll gegen fremdenfeindliche Mitglieder vorgehen: AfD-Politiker drängen Frontfrau zum Handeln

Die Proteste in Clausnitz sorgen auch innerhalb der AfD für Aufruhr. Jörn Kruse fordert die AfD-Frontfrau Petry auf, gegen die Parteimitglieder die sich an dem Protest beteiligt hatten vorzugehen.
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Frauke PetryFoto: JULIAN STRATENSCHULTE/Getty Images
Epoch Times24. Februar 2016

Der Vorsitzende der AfD-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft, Jörn Kruse, hat Bundesparteichefin Frauke Petry zum Handeln gegen Parteimitglieder aufgefordert, die an der fremdenfeindlichen Protestaktion im sächsischen Clausnitz beteiligt waren. "Eine Teilnahme an einer Demo wie die in Clausnitz ist natürlich parteischädigend, vor allem, wenn es dort zu fremdenfeindlichen Protestaktionen kommt, was in jedem Fall unakzeptabel ist", sagte Kruse dem "Handelsblatt". "Ich gehe davon aus, dass der sächsische Landesverband die richtigen Maßnahmen ergreifen wird."

Petry ist auch Vorsitzende des Landesverbands der Alternative für Deutschland (AfD) in Sachsen und führt die Fraktion ihrer Partei im Dresdner Landtag. Kruse betonte, er stimme Petry "im Wesentlichen" zu, dass sich Proteste gegen die Migrationspolitik "konkret gegen die politisch Verantwortlichen richten" sollten. "Das sind Bundeskanzlerin Angela Merkel und die ganze Bundesregierung, die sich inzwischen auch in Europa völlig isoliert haben."

Dagegen nannte er es "politisch töricht oder leichtsinnig", als AfD-Mitglied zu einer Demonstration zu gehen, bei der man nicht sicher sein könne, dass alles friedlich ablaufen werde "und die Veranstalter oder Mit-Demonstranten keine dubiosen Personen aus der rechten oder gewalttätigen Ecke sind".

Kruse zeigte zugleich Verständnis dafür, dass sich viele Menschen in Deutschland wegen der "unkontrollierten Massenzuwanderung" vor den negativen Folgen für ihr eigenes Leben fürchteten. "Dies gilt insbesondere, weil alle wissen, dass die meisten aus Kulturen kommen, die unterschiedlicher zu unseren kaum sein könnten", sagte er.

Es gelte außerdem eher für Menschen aus kleinstädtisch-ländlichen Regionen in Sachsen, deren Wohnbevölkerung eher homogener sei als in einer westdeutschen Großstadt, wo die Menschen an das friedliche Zusammenleben mit Migranten seit längerer Zeit gewohnt seien. "Aber auch dort ballen jetzt viele die Faust in der Tasche gegen die Nicht-Politik der Bundesregierung, die unsere Lebensqualität mindern wird."

(dts Nachrichtenagentur)



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