Angela Merkels Mannschaft: Die Regierung von Deutschland

Nach der Wiederwahl von Merkel als Kanzlerin soll das neue Kabinett zu seiner ersten Sitzung zusammenkommen. Ein Blick auf die kommenden Minister.
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Deutschland Flagge.Foto: Hermsdorf/Getty Images
Epoch Times13. März 2018

Nach der Wiederwahl von Angela Merkel (CDU) als Kanzlerin soll am Mittwochnachmittag das neue Kabinett zu seiner ersten Sitzung zusammenkommen. CDU und SPD stellen je sechs, die CSU drei Minister. In Merkels Regierungsmannschaft sitzen einige neue Gesichter.

Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz (SPD):

Der 59-Jährige nimmt für die Sozialdemokraten die Schlüsselposition im Kabinett ein. Als früherer Hamburger Innenminister, später Bundesarbeitsminister und seit 2011 Bürgermeister des Stadtstaats Hamburg verfügt er über reichlich Regierungserfahrung. Für Unionspolitiker soll Scholz in der Haushaltspolitik die Schwarze Null garantieren, die manche in der SPD in Frage stellen.

Außenminister Heiko Maas (SPD):

Der Saarländer übernimmt das prestigeträchtige Außenministerium, auch wenn er bislang über eher wenig Erfahrung auf diplomatischem Parkett verfügt. Als Justizminister in der vorigen Regierung befasste sich Maas vornehmlich mit innenpolitischen Fragen. Nun warten auf den 51-jährigen Juristen Krisenherde wie der Bürgerkrieg in Syrien und der Ukraine-Konflikt.

Innenminister Horst Seehofer (CSU):

Nach neuneinhalb Jahren als bayerischer Ministerpräsident kommt auf den 68-jährigen CSU-Chef die vielleicht größte Aufgabe seiner Politikerlaufbahn zu. Sein Innenministerium wird um die Bereiche Heimat und Bau zum Superministerium aufgewertet. Seehofer war bereits von 1992 bis 1998 Bundesgesundheitsminister und von 2005 bis 2008 Landwirtschaftsminister.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU):

Der 59-jährige bisherige Kanzleramtsminister gehört zu Merkels wichtigsten Vertrauten. Der Jurist aus dem Saarland war Parlamentsgeschäftsführer der Union und Bundesumweltminister, bevor er 2013 den Chefposten in der Regierungszentrale übernahm. Immer wieder hat er für Merkel den Job des „Ausputzers“ gemacht: Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise übernahm er im Jahr 2015 die Koordination der Politik in diesem Bereich.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU):

Die 59-Jährige sitzt seit 2005 ununterbrochen am Kabinettstisch. Zunächst leitete sie bis 2009 das Familienministerium, in der schwarz-gelben Koalition bis 2013 dann das Arbeitsministerium. Vor gut vier Jahren übernahm die Niedersächsin als erste Frau das Verteidigungsressort und behält diesen Posten in der neuen „GroKo“.

Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil (SPD):

Der frühere SPD-Generalsekretär gilt als treuer Parteisoldat, der nun erstmals den Sprung in die Ministerriege schafft. Im Bundesministerium für Arbeit und Soziales verantwortet der 45-Jährige den größten Einzeletat im Bundeshaushalt. Der Niedersachse hat sich bereits im Bundestag mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen profiliert.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU):

Der 37-Jährige aus dem Münsterland blickt schon auf eine beachtliche Politikkarriere zurück: In den Bundestag zog er 2002 ein, bekam 2009 den Posten des gesundheitspolitischen Sprechers der Unionsfraktion, war seit 2015 Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium. Der mit einem Journalisten verheiratete Spahn gehört zu den jungen CDU-Konservativen, die in der Flüchtlingskrise auf Distanz zu Merkel gingen.

Justizministerin Katarina Barley (SPD):

Die bisherige Familienministerin rückt an die Spitze des Justizressorts. Die 49-jährige Rheinland-Pfälzerin verfügt als promovierte Juristin und einstige wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bundesverfassungsgericht über eine fundierte fachliche Vorbildung für ihr neues Amt.

Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU):

Der Niederbayer machte als Verkehrsstaatssekretär unter dem Minister Peter Ramsauer von 2009 bis 2013 seine ersten Regierungserfahrungen, seit Ende 2013 war der 43-Jährige CSU-Generalsekretär. Dabei vertrat er als „Mann fürs Grobe“ mit scharfen Worten Seehofers Positionen in der Flüchtlingskrise gegenüber der Schwesterpartei CDU.

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU):

Die CDU-Vizevorsitzende stammt aus einer Winzerfamilie und war von 2009 bis 2011 Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium. Vergeblich trat die 45-Jährige bei den rheinland-pfälzischen Landtagswahlen 2011 und 2016 als Spitzenkandidatin ihrer Partei an.

Familienministerin Franziska Giffey (SPD):

Für die bisherige Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Neukölln ist die Berufung ins Bundeskabinett ein enormer Karrieresprung. Die 39-Jährige bringt die Erfahrung einer Kommunalpolitikerin in einem als schwierig geltenden Bezirk mit. Außerdem löst die SPD mit der in Frankfurt/Oder geborenen Giffey das Problem, ein Kabinettsmitglied mit Ost-Biografie zu benennen.

Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU):

Die 46-Jährige aus Nordrhein-Westfalen sitzt seit 2013 im Bundestag und war seit dem vergangenen Jahr parlamentarische Geschäftsführerin der Unionsfraktion. Die verheiratete Mutter von drei Kindern und Diplom-Kauffrau verfügt über keine berufliche Vorerfahrung im Wissenschaftsbereich.

Umweltministerin Svenja Schulze (SPD):

Die bisherige Generalsekretärin des einflussreichen SPD-Landesverbands Nordrhein-Westfalen ist ein bundespolitischer Neuling. Sieben Jahre lang war die 49-Jährige in ihrem Heimatland Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung, zuvor umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag.

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU):

Müller konnte seinen Posten als Entwicklungsminister verteidigen, obwohl er als Kandidat für ein Ausscheiden aus der Regierung galt. In der vergangenen Legislaturperiode setzte sich der 62-Jährige unter anderem für die Bekämpfung von Fluchtursachen ein.

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU):

Der 45-jährige Doktor der Medizin gehört als derzeitiger Staatsminister im Kanzleramt zu Merkels Machtzirkel, deshalb kommt sein Aufstieg auf den Chefsessel in der Regierungszentrale nicht unerwartet. Von 2009 bis 2013 war er Parlamentarischer Staatssekretär im Bildungsministerium. (afp)



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