Außenhandelspräsident Börner attackiert Abschottungspolitik der AfD

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Gründungsparteitag der "Alternative für Deutschland"Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times5. Februar 2016

Der Präsident des deutschen Außenhandelsverbands BGA, Anton F. Börner, hat die Positionen der AfD in der Flüchtlings-, Europa- und Wirtschaftspolitik scharf kritisiert: „Nach wie vor sind offene Märkte in der Welt und insbesondere in Europa existenziell für die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Der von der AfD propagierte Rückzug aus der Eurozone und die damit verbundene Destabilisierung der gesamten Europäischen Union ist daher der völlig falsche Weg“, sagte Börner, dem „Handelsblatt“. „Unser Fundament ist die wirtschaftliche Stabilität der Eurozone, Tendenzen von Nationalismus und politischer Abschottung führen unserer Ansicht nach zu Instabilität.“

Daher zeige auch die populistische Ablehnung des geplanten Freihandelsabkommens TTIP, „dass der AfD billig erlangte Wählerstimmen wichtiger sind als die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes“, beklagt Börner. Der BGA, so Börner, sehe „in protektionistischen und globalisierungsfeindlichen Tendenzen eine wesentliche Gefahr für eine stabile wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland“. Deutlich schärfer argumentiert der Ökonom Gustav Horn. Er hält das Wirtschaftsprogramm der AfD in seinem Kern für neoliberal-nationalistisch, wobei das Nationale einen deutlich breiteren Raum einnehme. „Fatal ist, dass die AfD mit diesem Ansatz ein Programm zur Wohlstandsvernichtung breiter Bevölkerungsschichten verfolgt“, sagte der Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie (IMK) dem „Handelsblatt“. „Die Renationalisierung vernichtet Exportchancen und der binnenwirtschaftliche Neoliberalismus geht zusätzlich zu Lasten der Mehrheit der Bevölkerung.“ Zurückhaltend äußerte sich der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer. „Nach dem Rückzug von Professor Lucke und seiner Mitstreiter sind die wirtschaftspolitischen Positionen der AfD in Bewegung geraten und deshalb schwer zu beurteilen“, sagte Krämer dem „Handelsblatt“. Alles in allem habe er aber den Eindruck, „dass protektionistische und anti-kapitalistische Positionen in der AfD auf dem Vormarsch sind, womit sich ihre wirtschaftspolitischen Positionen insbesondere beim Thema Freihandel denen der Linkspartei anzunähern scheinen“.

(dts Nachrichtenagentur)



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