Bahn-Chef Grube distanziert sich von Stuttgart 21 – Und baut weiter

Stuttgart 21 kostet fast dreimal so viel wie ursprünglich geschätzt - nun distanziert sich Bahnchef Rüdiger Grube von dem Projekt: "Ich habe Stuttgart 21 nicht erfunden und hätte es auch nicht gemacht", sagte Grube auf einer Veranstaltung des Bundesverbands Führungskräfte Deutscher Bahnen.
Titelbild
Stuttgart 21: Ein Teil der Bahnbaustelle im August 2014.Foto: Thomas Niedermueller/Getty Images
Epoch Times25. November 2016

Bahn-Chef Rüdiger Grube hat sich deutlich vom umstrittenen Milliardenprojekt Stuttgart 21 distanziert. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe. „Ich habe Stuttgart 21 nicht erfunden und hätte es auch nicht gemacht“, sagte Grube demnach auf einer Veranstaltung des Bundesverbands Führungskräfte Deutscher Bahnen.

Zumindest, so Grube weiter, „nicht unter diesen Bedingungen“. So habe der Haushaltsausschuss des Bundestags die Bahn kürzlich für ihre hohe Verschuldung kritisiert.

Grube ist seit 2009 im Amt, Baubeginn war 2010 – er hätte es stoppen können

Man könne aber nicht die steigende Verschuldung des Konzerns beklagen, wenn dieser sich gleichzeitig aller Voraussicht nach mit 1,8 Milliarden Euro mehr Eigenmitteln an Stuttgart 21 beteiligen müsse als ursprünglich geplant.

Zudem verwies Grube auf weitere finanzielle Lasten, die eine Folge politischer Entscheidungen seien. Dazu gehöre etwa die Ausrüstung der Güterwaggons mit sogenannten Flüsterbremsen.

Das Fachpublikum reagierte irritiert auf seine Ansprache. Grube sei seit 2009 im Amt, hieß es. Baubeginn für Stuttgart 21 sei aber erst 2010 gewesen. Außerdem habe Grube in den vergangenen Jahren angesichts immer neuer Kostensteigerungen die Möglichkeit gehabt, das Projekt zu stoppen.

Nach Berechnungen der Bahn kostet Stuttgart 21 bis zu 6,5 Milliarden Euro, fast dreimal so viel, wie ursprünglich geschätzt. (dts)



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