Bayerns Innenminister hält Doppelpass für gescheitert

Den integrationsfeindlichen Parolen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der fordere, auch ein Türke in Deutschland müsse im Herzen immer ein Türke bleiben, dürfe nicht tatenlos zugesehen werden, so Bayerns Innenminister Joachim Herrmann mit Blick auf den Doppelpass.
Titelbild
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hält die doppelte Staatsbürgerschaft für gescheitert.Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv/dpa
Epoch Times23. April 2017

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält die doppelte Staatsbürgerschaft für gescheitert. Der „Bild am Sonntag“ sagte Herrmann, es gebe zwar „positive Ausnahmefälle“, in der Regel gelte aber, dass der Doppelpass gescheitert sei.

Es sei ein Fehler gewesen, die Regel abzuschaffen, dass Betroffene sich mit 18 Jahren für eine Nationalität entscheiden müssten. Diese Optionspflicht solle die Union „unbedingt“ ins Wahlprogramm für die Bundestagswahl aufnehmen.

Den integrationsfeindlichen Parolen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der fordere, auch ein Türke in Deutschland müsse im Herzen immer ein Türke bleiben, dürfe nicht tatenlos zugesehen werden, sagte Herrmann weiter.

Zugleich forderte der CSU-Politiker das sofortige Ende der Beitrittsgespräche mit der Türkei. „Nicht pausieren oder aussetzen. Beenden!“, sagte Herrmann. Mit der Türkei unter Erdogan gebe es „keine gemeinsame Perspektive“.

Nach dem Verfassungsreferendum in der Türkei, bei dem eine Mehrheit der in Deutschland lebenden Türken für das umstrittene Präsidialsystem und damit mehr Machtbefugnisse für Staatschef Recep Tayyip Erdogan gestimmt hatten, waren in der Union Forderungen nach einer Abkehr vom Doppelpass laut geworden. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion