BDK-Chef Schulz fordert Umdenken in der Drogenpolitik

Titelbild
DrogendealerFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times23. Oktober 2016

Der Vorsitzende des Bundes deutscher Kriminalbeamter (BDK), André Schulz, fordert ein Umdenken in der Drogenpolitik. „Der Krieg gegen illegale Drogen ist nicht zu gewinnen, auch nicht mit mehr Polizei“, sagte Schulz der „Welt am Sonntag“. Er ist der Meinung, dass das Betäubungsmittelstrafrecht überprüft werden solle.

„Wir sollten uns fragen, ob es nicht intelligentere Alternativen gibt.“ Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 3,5 Tonnen Kokain beschlagnahmt. Gleichzeitig steigt die Qualität des Stoffes, die Preise im illegalen Großhandel bleiben aber gleich. Für Schulz wie für andere Experten stelle sich die Frage, ob Drogenlords die faktische Kontrolle über den Zugang zu Rauschmitteln behalten sollen – oder ob das nicht besser der Staat selbst übernehmen sollte. „Gegen die hohe Nachfrage können wir ohnehin nicht anermitteln“, sagte Schulz. „Das Strafrecht ist bei Drogenkonsumenten nicht das geeignete Instrument und ein wirksamer Kinder- und Jugendschutz ist aufgrund der Prohibition derzeit nicht möglich. Wir brauchen eine offene Diskussion und eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Drogenpolitik“, so der Kriminalbeamte. „Ein `weiter wie bisher` ist sicher nicht der zielführende Weg.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion