Behörden-Probleme: Arabische Schulen schließen in Bonn und Berlin

Saudi-Arabien verliert zukünftig zwei arabische Schulen in Deutschland. In Bonn steht eine Schule vor dem Aus, die zweite in Berlin - diese war noch in Planung. In der Vergangenheit hatte der Verfassungsschutz wegen islamistischer Tendenzen ermittelt.
Titelbild
Saudi-Arabiens stellvertretender Kronprinz Mohammed bin Salman (C) und der saudische Außenminister Adel al-Jubeir (R) bei einem Treffen mit dem Französischen Präsidenten am 27. Juni 2016 im Elysee-Palast in Paris.Foto: AMIL ZIHNIOGLU / AFP / Getty Images
Epoch Times29. August 2016

Saudi-Arabien schließt die König-Fahd-Akademie in Bonn bis zum Jahresende und stoppt den Aufbau einer gleichnamigen Schule in Berlin Charlottenburg. 2003 geriet die Akademie ins Visier von Staats- und Verfassungsschutz – wegen islamistischer Tendenzen. Auch jetzt gab es Probleme mit den Behörden, berichtet der „Tagesspiegel„.

Mit diesen Schritten scheint sich Saudi-Arabien stärker gegenüber deutschen Einflüssen zu öffnen. Die Schließung der Schulen stünden in engem Zusammenhang mit dem Reformprozess zum Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft in Saudi-Arabien („Vision 2030“), heißt es von Seiten saudischer Diplomaten. Der Reformprozess, werde vor allem durch Vizekronprinz Mohammed bin Salman vorangetrieben. Erst vor Kurzem verhinderte die saudische Regierung den Bau eines Moscheezentrums in München.

„Islamistische Tendenzen“: Behörden hatte Schließung angedroht

Nach Konflikten mit Sicherheitsbehörden wurde der saudischen Einrichtung in Bonn bereits 2003 mit der Schließung gedroht. Es gebe „islamistische Tendenzen“, hieß es damals von Seiten deutscher Behörden. Kritik wurde laut, in der Schule sei zum „Heiligen Krieg“ aufgerufen worden.

Offenbar strebte die König-Fahd-Akademie in Deutschland eine Anerkennung zur internationalen Ergänzungsschule an, so Informationen des NRW-Schulministeriums. 2016 sei dieser Antrag rechtskräftig abgelehnt worden. Die zuständige Behörde der Bezirksregierung Köln hatte den Saudis eine Abfuhr erteilt.

Schüler aus arabischsprachigen Ländern

Aktuell werden in der König-Fahd-Akademie 150 Schüler von einem Kollegium aus 30 Lehrern unterrichtet. Die Schüler stammen aus arabischsprachigen Ländern, gibt die Einrichtung der Zeitung bekannt. In zehn Klassenstufen erfolgt die Ausbildung nach arabischem Curriculum und in arabischer Sprache. Sowohl Deutsch als auch Englisch sind obligatorische Fremdsprachen in allen 10 Stufen.

In den Klassen 11 und 12 werde das „International Baccalaureate Diploma Programme“ in englischer Sprache durchgeführt. Das IB-Diplom ist ein international anerkannter Abschluss, der zum Besuch einer Universität berechtigt. (dk)



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