Benno Ohnesorgs Sohn findet die „Vertuschung“ des Mordes seines Vaters durch die Polizei „schwer erträglich“

Lukas Ohnesorg finde es "schwer erträglich", dass Polizei und Senatin der Hauptstadt den Mord an seinem Vater Benno Ohnesorg "vertuscht und bis heute nicht aufgearbeitet hat".
Titelbild
Gedenktafel für Benno Ohnesorg.Foto: Wikimedia
Epoch Times27. Mai 2017

50 Jahre nach der Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg in West-Berlin am 2. Juli 1967 hat dessen Sohn Lukas Ohnesorg der Berliner Polizei die Ermordung seines Vaters vorgeworfen.

Er finde es „schwer erträglich“, dass Polizei und Senatin der Hauptstadt dies „vertuscht und bis heute nicht aufgearbeitet haben“, sagte Lukas Ohnesorg dem Hamburger Magazin „Der Spiegel“ laut einer Vorabmeldung vom Freitag.

Der Todesschütze, der 2014 verstorbene Kriminalobermeister Karl-Heinz Kurras, gilt bis heute als unschuldig. Er feuerte die tödlichen Schüsse auf Ohnesorg bei einer Demonstration gegen den persischen Schah am 2. Juni 1967 in Berlin ab. Der Tod Ohnesorgs gilt als einer der Auslöser für die Radikalisierung der Studentenbewegung.

Kurras wurde 1971 rechtskräftig freigesprochen. 2009 wurde bekannt, dass er SED-Mitglied und inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit der DDR war. Ein daraufhin im Fall Ohnesorg eingeleitetes Ermittlungsverfahren wurde im November 2011 eingestellt.

Ohnesorgs Sohn Lukas besteht gleichwohl „auf einer Entschuldigung und Entschädigung“. Er würde es außerdem als „gutes Symbol“ begrüßen, wenn ein Platz in Berlin nach seinem Vater benannt würde, sagte der Sohn dem „Spiegel“.

Dem Magazin zufolge war der damalige Vorgesetzte von Kurras, der West-Berliner Kriminalpolizeichef Wolfram Sangmeister, während des Nationalsozialismus Mitglied der NSDAP und der SA. Sangmeister erklärte demnach, Kurras habe sich „völlig korrekt verhalten“. (afp)



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