Bundesregierung fürchtet wachsende Kluft zwischen starken und schwachen Regionen

Die Angleichung der Wirtschaftskraft von Ost und West kommt nur noch schleppend voran. Auch die regionalen Unterschiede zwischen boomenden Regionen und verarmten Landstrichen innerhalb einzelner Bundesländer ist hierzulande größer als etwa in Frankreich oder Großbritannien.
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«Gemeinschaftswerk Aufschwung Ost» steht leicht verblasst in Magdeburg an einer Straßenbahnstrecke.Foto: Jens Wolf/Archiv/dpa
Epoch Times5. September 2017

28 Jahre nach dem Mauerfall fürchtet die Bundesregierung einem Bericht zufolge eine wachsende Kluft zwischen wirtschaftlich starken und schwachen Regionen in Deutschland. Die regionalen Unterschiede dürften sich durch die Globalisierung und den demographischen Wandel noch „tendenziell verschärfen“, heißt es nach Angaben der „Funke Mediengruppe“ im neuen Jahresbericht der Regierung zum Stand der deutschen Einheit. Er soll am Mittwoch im Kabinett beraten werden.

Die Regierungsbeauftragte für die neuen Bundesländer, Iris Gleicke (SPD), sprach gegenüber den Funke-Zeitungen von einer „dramatischen Entwicklung“. Sie betreffe nicht nur ostdeutsche, sondern auch einige westdeutsche Regionen. In Ostdeutschland aber sei die Strukturschwäche bis auf wenige Ausnahmen flächendeckend. „Gebraucht wird deshalb eine intelligente Förderung der strukturschwachen Regionen in Ost und West“, forderte die Ostbeauftragte. Eine reine Ostförderung über den Solidarpakt II hinaus sei politisch nicht durchsetzbar.

Laut Regierungsbericht wachse zwar die Lebenszufriedenheit in Ost und West, außerdem sinkt die Arbeitslosigkeit. Doch die Angleichung der Wirtschaftskraft von Ost und West komme nur noch schleppend voran, hieß es in dem Pressebericht. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt je Einwohner lag der Abstand zwischen alten und neuen Ländern 2016 noch immer im Schnitt bei 32 Prozent. Auch die regionalen Unterschiede zwischen boomenden Regionen und verarmten Landstrichen innerhalb einzelner Bundesländer ist hierzulande größer als etwa in Frankreich oder Großbritannien. (afp)



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