Terrorzelle die Anschlag in Düsseldorf plante ausgehoben – viele Islamisten in NRW abgetaucht

In Düsseldorf konnte offenbar ein Terroranschlag des IS verhindert werden. Dies gelang den Behörden durch die Aussage eines in Frankreich inhaftierten Syrers. Doch in Deutschland gibt noch zahlreiche untergetauchte IS-Anhänger.
Titelbild
Flagge des "Islamischen Staats"Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times3. Juni 2016

Die am Donnerstag ausgehobene mutmaßliche Terrorzelle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS, Daesh) in Deutschland sollte offenbar mehr Mitglieder bekommen als bislang bekannt: Wie der "Spiegel" unter Berufung auf Angaben eines IS-Verdächtigen berichtet, sollten insgesamt zehn Kämpfer einen Anschlag in der Düsseldorfer Altstadt begehen.

Demnach hatte der in Frankreich inhaftierte Syrer Saleh A. Ermittlern gesagt, dass sich die zusätzlichen Attentäter noch zu den vier ursprünglichen Mitgliedern der Terrorzelle auf den Weg machen sollten. In Düsseldorf sollten sich dann zwei Selbstmordattentäter in die Luft sprengen, die anderen Terroristen sollten mit Gewehren und Sprengsätzen weitere Menschen töten.

Aufgrund dieser Aussage konnte die Polizei am Donnerstag in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Baden-Württemberg drei potenzielle Attentäter festnehmen: Hamza C., 27, Mahood B., 25, und Abd Arahman A. K., 31. Die Männer stammen offenbar aus Syrien, alle drei sind mutmaßliche IS-Mitglieder.

Wie die "Rheinische Post" unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet, wurde die Terrorzelle, die an den Planungen war, komplett ausgehoben. "Wir gehen davon aus, dass wir alle, die zu dieser Zelle gehören, haben. Der Informant hat in Frankreich gesagt, er sollte eine zehnköpfige Zelle aufbauen. Aber soweit wir wissen, sind es nur vier geworden", zitiert die Zeitung eine nicht näher genannte Quelle.

Zahlreiche untergetauchte Terroristen in Deutschland

Laut "Focus", bestätigte ein neues Schreiben des nordrhein-westfälischen Innenministeriums, dass auf Reaktion auf eine Anfrage des Düsseldorfer CDU-Innenpolitikers Gregor Golland zum Thema "Untergetauchte politisch motivierte Straftäter" verfasst wurde, dass erst kürzlich 37 Haftbefehle gegen Personen des islamistischen Spektrums nicht vollstreckt werden konnten. Diese Männer seien demnach untergetaucht. 

"Den 37 per Haftbefehl Gesuchten aus dem islamistischen Spektrum werden die Gründung von kriminellen oder terroristischen Vereinigungen, gefährliche Körperverletzung, Betrug, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Diebstähle und BTM-Delikte zur Last gelegt", so Golland. 

Für die Ermittler sei es schwer die Terrorsuspekte ausfindig zu machen. Laut "Focus" wüssten die Beamten oft gar nicht wo sie suchen sollten.

Auch in Frankreich herrscht Terrorangst 

Die Terroristen arbeiten grenzübergreifend. Die jüngsten Anschläge zeigten, dass diese vor allem in Belgien und Frankreich aktiv sind. Die Anschläge in Düsseldorf konnten mit Hilfe von Saleh A., der in Frankreich inhaftiert ist, verhindert werden. 

Auch dort herrscht die Angst vor weiteren Terrorangriffen, vor allem während, der in einer Woche statt findenden, Fußball-Europameisterschaft. Die EM wird unter immensen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt. Angesichts der vielen Public-Viewing-Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen, würden auch dort die Anstrengungen der Polizei verstärkt, sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) zum "Focus".

Darüber hinaus finden in wenigen Monaten die Feiern aus Anlass des 70-jährigen Bestehens des Bundeslandes statt. Auch dafür würden die Sicherheitsvorkehrungen, laut Jäger, auf ein "sehr, sehr hohes Niveau" gesetzt. (so)   



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