Bilderberger Geheimkonferenz: Das sind die deutschen Teilnehmer

Ab Donnerstag tagen die „Bilderberger“ in Dresden, eine Mischung aus den mächtigsten Bankern, Konzernchefs und Politikern der Welt. Der Vorsitzende beschwichtigte nun die Öffentlichkeit. Teilnehmer und Programm wurden genannt.
Titelbild
Ein Bilderberger versteckt sich hinter einer Zeitung, um nicht erkannt zu werden (2013, Watford in England).Foto: Oli Scarff/Getty Images
Epoch Times8. Juni 2016

Teilnehmer und Programmpunkte sind das einzige, was die Öffentlichkeit erfährt. Sie wurden am Montag bekannt gegeben. Beobachter stellten immer wieder Zusammenhänge von politischen Ereignissen und Teilnehmern des Meetings her. 

Starke Teilnahme aus Deutschland

Aus der Bundespolitik werden Verteidigungsministerin von der Leyen, Finanzminister Schäuble und Innenminister de Maizière (alle CDU) teilnehmen. Aus der Wirtschaft kommen Joe Kaeser von Siemens, Springer-Chef Mathias Döpfner, Thomas Enders von der Airbus Group und Julia Jäkel von Gruner&Jahr. Sie treffen unter anderem den früheren US-Außenminister Henry Kissinger, Google-Chef Eric Smith, Michael O‘ Leary von Ryanair und zahlreiche Banker und Hedgefunds-Manager. Auch dabei sind die Ölkonzerne Shell und BP.

Die Bilderberg-Gruppe sieht sich deshalb dem Vorwurf gegenüber, eine Art geheime Weltregierung unter der Führung westlicher Hochfinanz zu sein. Sie wurde 1954 auf Initiative des niederländischen Prinzen Bernhard gegründet und will „den Dialog zwischen Europa und Nordamerika" fördern.

Der Bilderberg-Vorsitzende Henri de Castries: „Wenn wir unsere Welt besser verstehen wollen, ist es gut, Gespräche zwischen diesen Menschen zu erleichtern."

Tagesordnung

Die Mitteldeutsche Zeitung berichtete die veröffentlichte Agenda: Es soll um „China, Europa, den mittleren Osten und Russland“ gehen, auch um Fragen der Cybersicherheit, die „Geopolitik im Bezug auf Energie- und Rohstoffpreise“ und das Thema Prekariat und Mittelklasse. Die Migrationskrise soll unter der Überschrift „Wachstum, Reformen, Visionen und Einheit“ behandelt werden.

Was planen die Bilderberger? 

„Warum konzentriert man sich so auf die Geheimhaltung von Bilderberg, wenn es jeden Tag zehntausende Treffen gibt, deren Inhalt nicht öffentlich ist?" So beschwichtigt der Vorsitzende der Bilderberg-Konferenz, Henri de Castries, im Vorfeld des Meetings. Bei der Konferenz würden keine Entscheidungen getroffen, es sei ausschließlich ein informeller Meinungsaustausch. "Es ist kein Parlament, keine operative Organisation", so der Chef des französischen Versicherungskonzerns Axa, laut n-tv.

Laut EPOCH TIMES-Gastautor Heiko Schrang planen die Bilderberger längst Strategien für ein Bargeld-Verbot und implantierbare Mikrochips.

Protest gegen die Bilderberger 2010 in Spanien.Protest gegen die Bilderberger 2010 in Spanien.Foto: JOSEP LAGO/AFP/Getty Images

Sie wollen „Brexit“ verhindern

Zu den Themen der „Hohepriester der Globalisierung“ dürfte aber auch das britische Referendum zum Ausstieg aus der EU gehören, denn Bilderberg-Chef de Castries ist ein erklärter Brexit-Gegner. Der Brexit wäre „ein Desaster für alle“ so Castries laut International Business Times. Das Medium kommentierte auch gleich warum: Die Bilderberger haben die EU seit den 1950ern gefördert – nun sehen sie ihr Werk in Gefahr.

„Für die Bilderberger wie für Goldman Sachs ist alles, was nach einem Rückschlag für die Globalisierung aussieht, ein Horrorszenario“, so der Artikel, der einen weiteren Herrn aus dem Bilderberg-Führungskomitee zitierte. Airbus-CEO Thomas Enders kündigte „Lobbyarbeit“ seiner Branche gegen den Brexit an. Auf CNBC sagte er: „Langfristig wäre es für die Industrie nicht positiv. Deshalb wird die Luftfahrtindustrie (…) für den Verbleib Großbritanniens in der EU eintreten.“ (rf)

Goldman Sachs hat gleich zwei hochrangige Vertreter im Bilderberg-Lenkungsausschuss: Vorstandsmitglied James A. Johnson und Robert Zoellick, den Vorsitzenden von Goldman Sachs‘ Komitee der internationalen Berater. Goldman Sachs ist zusammen mit BP einer der wichtigsten Finanziers der Bilderberger – auch pumpte die Bank einen ‚größeren sechsstelligen Betrag‘ (geschätzte 700.000 Euro) in die ‚Remain‘-Kampagne gegen den Brexit.

Die Aussicht auf einen Brexit „macht mir Angst", sagte auch Ken Jacobs, Chef der Investmentbank Lazard – ein weiterer Bilderberger.

Bislang wurden 19 Kundgebungen und Mahnwachen gegen die Bilderberger in Dresden angemeldet, darunter von der AfD, der NPD und linken Gruppen. Pegida kündigte an, mit der „Einprozent“-Bewegung kooperieren zu wollen. Die Polizei geht von einem "lautstarken, aber grundsätzlich friedlichen Protest" aus.

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Heiko Schrang zum Thema Bilderberg in Dresden



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