Breite Zustimmung: Kramp-Karrenbauer als CDU-Generalsekretärin nominiert

Die Nominierung der saarländischen Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer für das Amt der CDU-Generalsekretärin stößt in der Partei auf breite Zustimmung. Nach der massiven Kritik in den vergangenen Wochen erntete die Personalentscheidung von Bundeskanzlerin Merkel (CDU) am Dienstag einhelliges Lob.
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Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (l) im Gespräch mit der CDU-Bundesvorsitzenden und Bundeskanzlerin Angela Merkel.Foto: Uwe Anspach/Archiv/dpa
Epoch Times20. Februar 2018

Die Nominierung der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer für das Amt der CDU-Generalsekretärin trifft in der Partei auf breite Zustimmung.

„Annegret Kramp-Karrenbauer ist in der Partei sehr beliebt und wird ein gutes Ergebnis bekommen“, sagte der langjährige CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach der „Bild“-Zeitung (Dienstagsausgabe). Der Vorsitzende der Jungen Union (JU), Paul Ziemiak, nannte Kramp-Karrenbauer „eine gute Wahl“.

Ziemiak sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, eine der zentralen Aufgaben der künftigen CDU-Generalsekretärin müsse es sein, die CDU-Inhalte in der Großen Koalition „stärker herauszuarbeiten“. „Es gibt viel zu tun, wir müssen über unser CDU-Profil diskutieren.“ Ziemiak dankte zugleich dem scheidenden Generalsekretär Peter Tauber, „der ein guter, moderner Generalsekretär für die junge Generation“ gewesen sei.

Zahlreiche Parteimitglieder hatten nach dem Ende der Koalitionsverhandlungen mit der SPD den Kurs von Angela Merkel (CDU) scharf kritisiert. In der CDU herrscht große Enttäuschung über die Ressortverteilung und den Verlust des Finanzministeriums nach der Einigung auf eine große Koalition.

CDU-Vizechef Thomas Strobl sagte der „Rhein-Neckar-Zeitung“, Kramp-Karrenbauer stehe „für eine Politik, die nah bei den Leuten ist, die sich an den Wurzeln unserer Werte und unserer Partei orientiert“. Dies werde „oft als Floskel verwendet, aber bei ihr stimmt es, ohne jede Einschränkung“.

Er freue sich auch über die Unterstützung Kramp-Karrenbauers für ein neues Grundsatzprogramm der Partei, sagte Strobl. Dieses sei „eine Chance für Erneuerung der CDU, eine Chance, sich neben der Regierungsalltagsarbeit als Partei zu profilieren“. Mit Blick auf eine Diskussion über den Markenkern der CDU sagte Strobl, es sei unstrittig, dass das christliche Menschenbild für die CDU über allem stehe und der absolute Markenkern sei.

Der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) nannte die Nominierung in der „Bild“-Zeitung „eine gute und kluge Entscheidung für eine Frau mit einem klaren Kompass“.

Der frühere Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU), von 1989 bis 1992 selbst CDU-Generalsekretär, sagte der „Bild“, die Nominierung Kramp-Karrenbauers sei „eine gute Entscheidung“. Er sei immer dafür gewesen, „dass sich mögliche Kanzlerkandidaten wie Jens Spahn und andere in schwierigen Ämtern, etwa beim Fraktionsvorsitz oder im Kabinett beweisen können“. Der Posten des Generalsekretärs gehöre auf jeden Fall dazu.

Kramp-Karrenbauer soll auf einem CDU-Parteitag am kommenden Montag in das neue Amt gewählt werden. Die 55-Jährige ist seit 2011 Ministerpräsidentin im Saarland und steht derzeit an der Spitze einer großen Koalition aus CDU und SPD. Die designierte CDU-Generalsekretärin gilt als enge Vertraute Merkels und wurde schon in der Vergangenheit immer wieder als mögliche Nachfolgerin der Kanzlerin und Parteichefin gehandelt. (afp)



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