Brutaler Überfall auf Geldtransport – Polizei sucht Ex-RAF-Mitglieder

Drei Vermummte haben gestern nachmittag in Niedersachsen einen Geldtransporter in professioneller Weise überfallen. Dabei fielen Schüsse. Eine unbekannte Menge Bargeld wurde erbeutet. Ermittler schätzen nach Informationen der „Bild-Zeitung“ dass es sich um drei gesuchte Ex-RAF-Terroristen handelt: Ernst-Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette hatten in der Vergangenheit bereits mehrfach Raubüberfälle ähnlicher Art verübt. 

Bei dem Überfall in Cremlingen seien gestern Fahrer und Beifahrer des gepanzerten Geldtransporters leicht verletzt worden, hieß es laut Polizei. Unter anderem wurde per Hubschrauber nach dem Trio gesucht.

Schüsse auf Transporter 

Der Tathergang wurde wie folgt beschrieben: Zwei maskierte Täter – eine Frau und ein Mann – hätten den Fahrer in einem Gewerbegebiet in Cremlingen bei Braunschweig mit einer Panzerfaust und einem Automatikgewehr bedroht. Es sei auch gegen den Wagen und in die Luft geschossen worden. Zuvor hatten zwei Autos den Transporter eingekeilt, nachdem der Beifahrer ausgestiegen war, um die Tageseinnahmen des "Dänischen Bettenlagers" abzuholen. Ein dritter Täter habe in dem Laden Geld gefordert und dort in die Decke geschossen.

Gesuchtes RAF-Trio

Anfang Juni hatten das Landeskriminalamt und die ermittelnde Staatsanwaltschaft Verden mitgeteilt, dass die untergetauchten Staub, Garweg und Klette seit 2011 mindestens acht Raubüberfälle verübt haben, sieben davon in Niedersachsen. Dabei erbeuteten sie bis zu 400 000 Euro. Außerdem werden die drei wegen eines Sprengstoffanschlags 1993 auf die Justizvollzugsanstalt Weiterstadt gesucht. Das Attentat auf die damals noch nicht eröffnete JVA war der letzte Terroranschlag der RAF vor ihrer Auflösung.

Ein Sprecher der Polizei in Wolfenbüttel sagte der Deutschen Presse-Agentur am Abend, ein möglicher Zusammenhang zwischen dem RAF-Trio und dem gestrigen Überfall werde geprüft.

(dpa / rf)