Trotz umstrittener Flüchtlingspolitik: Bundeskanzlerin Merkel legt in Umfrage deutlich zu

Die Befragungen für den "Deutschlandtrend" durch das Institut Infratest dimap erfolgten am Dienstag und Mittwoch. Befragt wurden 1003 repräsentativ ausgewählte wahlberechtigte Bürger, für die Sonntagsfrage 1503 Wahlberechtigte.
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Angela MerkelFoto: ROBERTO SCHMIDT/Getty Images
Epoch Times7. Oktober 2016

Trotz der Kontroverse um ihre Flüchtlingspolitik hat Bundeskanzlerin Angela Merkel wieder deutlich an Popularität gewonnen. Die CDU-Vorsitzende verbesserte sich in der am Donnerstagabend veröffentlichten Umfrage ARD-„Deutschlandtrend“ neun Punkte gegenüber dem Vormonat und kommt nun auf 54 Prozent Zustimmung. Beliebtester Politiker bleibt aber Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit 75 Prozent vor Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit 63 Prozent.

Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer verlor dagegen in der Umfrage sieben Punkte Zustimmung gegenüber September und kommt derzeit nur noch auf 37 Prozent. Seehofer tritt seit langem für eine harte Linie in der Flüchtlingspolitik ein und äußert regelmäßig scharfe Kritik an Merkels Kurs. Dies führte zu massiven Spannungen zwischen den Schwesterparteien CDU und CSU.

Kaum Veränderungen gab es in der sogenannten Sonntagsfrage. Die Union verharrte hier bei 33 Prozent, die SPD sackte um einen Punkt auf 22 Prozent ab. Die AfD kam erneut auf 14 Prozent. Die Grünen und die Linkspartei lagen unverändert bei elf beziehungsweise bei neun Prozent. Die FDP legte um einen Punkt auf sechs Prozent zu.

Angesichts der Vielzahl von Angriffen auf Flüchtlingsheime sehen die Deutschen rechtsextreme Übergriffe oder Anschläge als größere Gefahr als islamistische Gewalttaten. 84 Prozent der Befragten erachten laut ARD-„Deutschlandtrend“ die Gefahr rechtsextremer Gewalt als groß, 15 Prozent als gering. Bei islamistischer Gewalt liegt demnach das Verhältnis bei 68 zu 30 Prozent.

Die Umfrage im Auftrag der ARD-„Tagesthemen“ ergab auch, dass 63 Prozent der Bürger eine Lösung der Flüchtlingskrise auf europäischer Ebene in naher Zukunft für nicht realisierbar halten, 35 Prozent glauben dagegen an eine Lösung. Bei der Integration der Flüchtlinge ist nach Ansicht der Bundesbürger die Vermittlung von Sprachkenntnissen die zentrale Aufgabe des Staates – 85 Prozent sehen dies als sehr wichtige Aufgabe.

Die Befragungen für den „Deutschlandtrend“ durch das Institut Infratest dimap erfolgten am Dienstag und Mittwoch. Befragt wurden 1003 repräsentativ ausgewählte wahlberechtigte Bürger, für die Sonntagsfrage 1503 Wahlberechtigte.

 

 



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