600 Beamte bei Razzia in Dresden: Vietnamesische und georgische Kina-Hehler festgenommen

Mit einem Großaufgebot ist die Bundespolizei am Mittwoch im Großraum Dresden und anderen Städten gegen die Mitglieder einer internationalen Diebesbande vorgegangen. 600 Ermittler sowie Bereitschaftspolizisten und Spezialkräfte waren im Einsatz, wie ein Sprecher der Behörde am Mittwochmorgen in Dresden sagte. Es habe bereits 15 Verhaftungen gegeben.
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SymbolfotoFoto: Adam Berry/Getty Images)
Epoch Times18. Januar 2017

In einem Großeinsatz mit Schwerpunkt Dresden ist die Bundespolizei am Mittwoch gegen eine mutmaßliche internationale Diebesbande vorgegangen. Gut 30 Objekte wurden am Morgen durchsucht. Insgesamt seien gut 600 Beamte an dem Einsatz beteiligt gewesen, sagte der Sprecher der Bundespolizeidirektion Pirna, Martin Ebermann. Dies berichtete die Presseagentur AFP.

Der Schlag richtete sich demnach gegen die Hintermänner einer international vernetzten professionellen Bande, die in großem Stil Ladendiebstähle begangen und die erbeuteten Produkte teilweise in die Nachbarländer verkauft haben soll. Zu der bevorzugten Beute der Gruppierung gehörten dem Sprecher der Bundespolizei zufolge teurere Waren wie Spirituosen, Kaffee, Babynahrung und Pistazien.

Die Bande bestehe demnach aus überwiegend georgischen Tätern und ihren vietnamesischen Hehlern. Vom Umfang her handle es sich um einen der größten Ermittlungseinsätze, den die Bundespolizei in den vergangenen Jahren in Mitteldeutschland, wenn nicht in ganz Deutschland absolviert habe, sagte der Bundespolizeisprecher in der sächsischen Stadt.

Seit 2015 auf der Spur der Hehler-Bande

Der Bande auf der Spur waren die Beamten bereits seit 2015. Im Mai 2016 gab es sechs Festnahmen bei einer Großaktion mit 200 Beamten. Damals wurde die Kina-Ermittlungsgruppe (Kina für Kindernahrung) der Bundespolizei wegen gehäuften Diebstählen von Babybrei in Geschäften des Dresdner Hauptbahnhofs gebildet. Danach ergaben sich neue Hinweise auf die Hintermänner, die in weitere Ermittlungen und schließlich in die Großaktion am Mittwoch mündeten. Deswegen lief die Aktion unter dem Namen „Kina 2“. Hauptziel waren laut Bundespolizei die Verhaftung von Gesuchten sowie die Sicherung von Beweisen.

Offenbar arbeitete die Bande nach einem Muster, in Drogeriemärkten gestohlene Babynahrung in Tschechien und Polen zu verkaufen. Die Breis gingen aber auch nach Asien. Vor allem in China waren Mütter nach einem Milchpulverskandal in China verunsichert. So habe sich ein lukrativer Markt für aus Deutschland gestohlene Ware eröffnet, sagte eine Sprecherin der Bundespolizeiinspektion Dresden.

Georgier und Vietnamesen in Dresden verhaftet

Neben dem Schwerpunkt der Durchsuchungen in Dresdner Wohnungen gab es parallele Aktionen in Leipzig, Halle/Saale, Freiberg, Striegistal und Radeberg. Bei den Verhafteten soll es sich um Georgier und Vietnamesen handeln. Es würden noch keine abschließenden Angaben zu den Nationalitäten vorliegen.

Im Visier der Ermittler standen in Dresden neben Wohnungen an der Pennricher, Warthaer und Budapester Straße unter anderen auch eine Asylunterkunft an der Strehlener Straße. In der Unterkunft konnten drei georgische Männer verhaftet werden, so Bundespolizei-Sprecher Michael Oettel. Die Verhaftungen seien relativ ruhig und gesittet abgelaufen. Widerstand habe es keinen gegeben. Noch vor 9 Uhr konnten Tatverdächtige in Handschellen abgeführt werden.



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