Bundeswehr will ab Sonntag voraussichtlich wieder kurdische Peschmerga ausbilden

Die Ausbildung der Peschmerga durch die Bundeswehr dient dem Ziel, diese im Kampf gegen den IS zu stärken. "Uns ist wichtig, den IS aus dem Irak und auch aus Syrien zu verdrängen", begründete der Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums die Mission.
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Bundeswehr-Soldat mit G36Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times20. Oktober 2017

Die Bundeswehr will die derzeit ausgesetzte Ausbildung kurdischer Peschmerga-Kämpfer voraussichtlich am Sonntag wieder aufnehmen. „Die Lehrgänge beginnen immer am Sonntag. Wenn sich bis Sonntag keine gravierende Lageänderung ergibt, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Ausbildung wieder aufgenommen wird“, sagte der Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums, Jens Flosdorff, am Freitag in Berlin. Allerdings werde die Lage in der Region weiterhin genau beobachtet.

Die Bundeswehr hatte wegen des Konflikts zwischen den irakischen Kurden und der Zentralregierung in Bagdad die Ausbildung der Peschmerga am Freitag vergangener Woche unterbrochen. „Mittlerweile hat sich die Lage schon wieder beruhigt“, sagte aber Flosdorff. Zu Berichten über neue Kampfhandlungen im Nordirak sagte er, diese hätten nicht verifiziert werden können. „Das steht nicht im Einklang mit Informationen,die wir gestern Abend von beiden Seiten erhalten haben.“

Flosdorff wies darauf hin, dass Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sich wegen des Konflikts am Donnerstag mit Verbündeten abgestimmt habe, darunter auch US-Verteidigungsminister James Mattis. Von der Leyen habe auch mit dem Präsidenten der Autonomen Region Kurdistan, Massud Barsani, und mit dem irakischen Ministerpräsidenten Haider al-Abadi gesprochen. Diese hätten zugesichert, sie wollten sich um einen politischen Ausgleich bemühen.

Irakische Regierungstruppen und verbündete Milizen waren seit dem vergangenen Wochenende in bis dahin von Kurden kontrollierte Gebiete vorgerückt. Anlass war ein Referendum, in dem sich die Kurden für ihre Unabhängigkeit ausgesprochen hatten. Die irakische Offensive zielte vor allem auf die ölreiche Provinz Kirkuk, die formal nicht zur autonomen Kurdenregion gehört. Die Provinz, in der viele Kurden leben und die von kurdischen Peschmerga gegen die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) verteidigt worden war, hatte aber an dem Unabhängigkeitsreferendum teilgenommen.

Die Ausbildung der Peschmerga durch die Bundeswehr dient dem Ziel, diese im Kampf gegen den IS zu stärken. „Uns ist wichtig, den IS aus dem Irak und auch aus Syrien zu verdrängen“, begründete Flosdorff erneut die Mission. Weiter sagte er zu dem aktuellen Konflikt: „Der Bundesregierung ist es auch sehr wichtig, dass wir die Einheit des Irak aufrechterhalten und dass die Volksgruppen, die dort leben, sich untereinander verständigen“. Mit Blick auf die Kampfhandlungen in den vergangenen Tage sprach er von „punktuellen gewaltsamen Auseinandersetzungen“ außerhalb des kurdischen Autonomiegebiets. (afp)

 

 



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