„Closer to Europe“: Deutschland wirbt für Bonn als Sitz von EU-Agentur

Unter dem Motto "Closer to Europe" will Deutschland die Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) nach Bonn locken. Die Stadt sein ein "idealer Standort" für den neuen EMA-Sitz, so die Bundesregierung.
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Die EMA muss aus London wegziehen. Bonn bewirbt sich als der neue Sitz der Agentur.Foto: DANIEL LEAL-OLIVAS/AFP/Getty Images
Epoch Times7. August 2017

Deutschland stellt die Bewerbung Bonns um den künftigen Sitz der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) unter das Motto „Closer to Europe“ („Näher an Europa“). Als Sonderbeauftragter von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) wird der frühere NRW-Ministerpräsident und Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement die Bewerbung unterstützen, wie das Bundesgesundheitsministerium, die nordrhein-westfälische Landesregierung und die Stadt Bonn am Montag in Düsseldorf mitteilten.

Die Bundesregierung wird demnach in den nächsten Monaten in Brüssel und den EU-Mitgliedsstaaten für Bonn als „idealen Standort“ für die EMA werben. Die derzeit noch in London ansässige EMA mit knapp 900 Mitarbeitern muss wegen des EU-Austritts Großbritanniens in einen anderen EU-Staat umziehen – ebenso wie die EU-Bankenaufsicht (EBA).

Um die beiden Behörden bewerben sich insgesamt 23 Städte in der EU, wobei vier Städte für beide Agenturen kandidieren. Für den künftigen EBA-Sitz tritt auf deutscher Seite Frankfurt am Main an – gemeinsam mit sieben weiteren EU-Städten wie Prag, Paris und Wien. Im Rennen um die Medikamentenbehörde EMA hat Bonn 18 Konkurrenten, darunter Amsterdam, Barcelona und Mailand.

Gröhe zeigte sich erfreut über die Unterstützung der Bonner Bewerbung durch Clement. „Er verbindet großes politisches Ansehen im In- und Ausland mit hohem wirtschaftspolitischen Sachverstand und der Liebe zu seiner Heimatregion am Rhein.“ Gröhe erklärte weiter, das in Bonn ansässige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sowie Universitäten und Forschungseinrichtungen böten „ein ideales Umfeld für die EMA“ in der rheinischen Stadt.

Der in Bonn lebende Clement sprach von einem „absolut offenen und deshalb sehr spannenden Wettbewerb“. Er fügte hinzu: „Aber wir dürfen uns gute Chancen ausrechnen. Bonn als ein wissenschaftlich und wirtschaftlich bedeutender und international angesehener Standort im Herzen Europas bietet sich mit seinen Einrichtungen auf beinahe allen Feldern der Medizin und der Pharmazie als neue Heimat der Europäischen Arzneimittelagentur geradezu an.“

Die Arzneimittelagentur EMA wurde 1995 gegründet und ist für die wissenschaftliche Überprüfung, Aufsicht und Überwachung von Medikamenten sowie deren Zulassung in der EU zuständig. Als Vorteil Bonns im Wettbewerb um den künftigen EMA-Sitz wertet die Bundesregierung unter anderem die Lage des früheren deutschen Regierungssitzes in der europäischen Rhein-Region und Bonns Position als „starker Gesundheits- und Pharmastandort“.

Über den künftigen Sitz von EMA und EBA müssen die Mitgliedstaaten gemeinsam entscheiden. Die EU-Kommission will am 30. September einen Bericht vorlegen. Nach einer Debatte im Oktober werden die Europaminister der Mitgliedstaaten dann im November über die neuen Standorte der beiden EU-Agenturen abstimmen. (afp)



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