De Maizière kritisiert Kirchenasyl: In einem Rechtsstaat muss es auch eine „Abschiebekultur“ geben

Bundesinnenminister De Maizière stört es, "dass die Kirchen das Thema Islam zu sehr dem Staat überlassen und selber in der Debatte kaum aktiv sind". Er sagt auch: Es könne nicht nur eine Willkommenskultur geben, "sondern in einem Rechtsstaat muss es auch Akzeptanz für eine Abschiebekultur geben".
Titelbild
Innenminister de Maziere.Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images
Epoch Times23. Mai 2017

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat die die Kirchen aufgefordert, sich an der Islamdebatte zu beteiligen. „Mich stört erstens, dass die Kirchen das Thema Islam zu sehr dem Staat überlassen und selber in der Debatte kaum aktiv sind“, sagte der Bundesinnenminister der „Zeit“. Zu Beginn des Evangelischen Kirchentags am Mittwoch in Berlin übte er auch Kritik am Kirchenasyl.

Ihn störe „der kirchliche Umgang mit der harten Seite des Asylrechts, also mit Rückführung und Abschiebung“. Es könne nicht nur eine Willkommenskultur geben, „sondern in einem Rechtsstaat muss es auch Akzeptanz für eine Abschiebekultur geben“.

Mit Blick auf den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, sagte der Minister: „Ich vermisse bei vielen Kirchenvertretern die Einsicht, dass beides dazugehört: Bleibendürfen und Gehenmüssen.“

De Maizière ist selbst aktives Mitglied der evangelischen Kirche. Zur Islamdebatte sagte er: „Ich wünsche mir mehr kirchliche Wortmeldungen zu strittigen Fragen“. Dazu gehöre, „wie ein aufgeklärter europäischer Islam aussehen soll und wo die Religionsfreiheit endet – auch die der Muslime“.

Der Innenminister bekräftigte seine Ablehnung der Burka, die nicht zu Deutschland gehöre: „Sie widerspricht unserer europäischen Gepflogenheit, Gesicht zu zeigen. Und sie steht für eine Art der Religionsausübung, die nicht verbindet, sondern trennt.“ (dts)



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