Die AfD mischt seit viereinhalb Jahren die politische Landschaft auf

Die AfD mischt seit viereinhalb Jahren die politische Landschaft auf. Jetzt besteht die Möglichkeit, dass die Partei in den Bundestag einzieht.
Titelbild
AfD-WahlplakatFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times19. September 2017

Die AfD mischt seit viereinhalb Jahren die politische Landschaft auf. Jetzt wird sie mit einem möglicherweise zweistelligen Ergebnis in den Bundestag einziehen:

April 2013:

Die AfD hält in Berlin ihren Gründungsparteitag ab. Bernd Lucke, Frauke Petry und Konrad Adam werden zu Sprechern der Partei gewählt. Lucke ist der führende Kopf.

September 2013:

Bei der Bundestagswahl scheitert die AfD mit 4,7 Prozent knapp.

Mai 2014:

Bei der Wahl zum Europaparlament erreicht sie sieben Prozent und entsendet sieben Abgeordnete.

August 2014:

In Sachsen zieht sie unter Führung ihrer Landesvorsitzenden Petry mit 9,7 Prozent erstmals in ein deutsches Parlament ein. Im September folgen die Landtage von Thüringen und Brandenburg.

Ende 2014:

Der Machtkampf zwischen Lucke und Petry tritt offen zutage. Er ist eng verknüpft mit dem Richtungsstreit zwischen den moderateren wirtschaftsliberalen Kräften und den von Petry repräsentierten rechten Nationalkonservativen.

Februar 2015:

In Hamburg zieht die AfD mit 6,1 Prozent erstmals in ein westdeutsches Landesparlament ein.

Mai 2015:

In Bremen erreicht die AfD 5,5 Prozent. Lucke fordert die Nationalkonservativen in der Partei zum Rückzug auf. Petry spricht Lucke die Fähigkeit zur Zusammenarbeit ab.

Juli 2015:

Auf dem Bundesparteitag in Essen setzt sich Petry gegen Lucke durch, Ko-Parteichef wird Jörg Meuthen. Lucke erklärt seinen Austritt und gründet eine neue Partei. Die AfD rutscht in Umfragen auf drei Prozent.

September 2015:

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) öffnet die Grenzen für Flüchtlinge. Die AfD stellt sich dagegen und legt in Umfragen wieder zu.

Januar 2016:

Petry und die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch sorgen mit Äußerungen über einen denkbaren Schusswaffeneinsatz gegen Flüchtlinge an deutschen Grenzen für Empörung.

März 2016:

Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt wird die AfD mit 24,2 Prozent zweitstärkste Kraft hinter der CDU. In Baden-Württemberg erreicht sie 15,1 und in Rheinland-Pfalz 12,6 Prozent.

April 2016:

Die AfD beschließt drei Jahre nach der Gründung ihr erstes Parteiprogramm, in dem sie sich auf einen klaren Anti-Islam-Kurs festlegt.

Juli 2016:

Die AfD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg zerbricht vorübergehend an den Antisemitismus-Vorwürfen gegen den Abgeordneten Wolfgang Gedeon. Im Oktober finden die beiden Teile wieder zusammen.

September 2016:

Die AfD wird in Mecklenburg-Vorpommern mit 20,8 Prozent zweitstärkste Kraft hinter der SPD und lässt damit erstmals in einem Bundesland die CDU hinter sich. In Berlin zieht sie mit 14,2 Prozent in das Abgeordnetenhaus ein.

Januar 2017:

Der Thüringer Landesvorsitzende Björn Höcke fordert in einer Rede eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ und spricht unter Anspielung auf das Berliner Holocaust-Mahnmal von einem „Denkmal der Schande“. In Koblenz treffen sich auf Initiative Petrys und ihres Ehemanns Marcus Pretzell europäische rechtsgerichtete Parteien zu einem Kongress.

Februar 2017:

Der AfD-Bundesvorstand beschließt bei vier Gegenstimmen, Höcke aus der Partei auszuschließen. Gegen den Ausschluss sind unter anderem Ko-Parteichef Meuthen und Vize Alexander Gauland. Umgesetzt wurde der Ausschluss bislang nicht.

April 2017:

Im Saarland zieht die AfD mit 6,2 Prozent in den Landtag. Auf dem Kölner Bundesparteitag scheitert Petry mit ihrem Vorhaben, die AfD auf einen realpolitischen Kurs festzulegen. Sie verzichtet daraufhin auf die Bundestags-Spitzenkandidatur, die Wahlkampf-Doppelspitze bilden Gauland und Alice Weidel.

Mai 2017:

Der AfD gelingt der Einzug in die Landtage von Nordrhein-Westfalen (7,4 Prozent) und Schleswig-Holstein (5,9 Prozent). Sie ist damit in 13 Landesparlamenten vertreten.

September 2017:

Im Bundestagswahlkampf sorgt Gauland mit seiner Aufforderung für Empörung, die Integrationsbeauftragte Aydan Özoguz „in Anatolien zu entsorgen“. Für Wirbel sorgen zudem Berichte über eine angebliche E-Mail Weidels mit demokratiefeindlichen Thesen sowie darüber, dass sie eine syrische Asylbewerberin an ihrem Schweizer Wohnsitz schwarz beschäftigt haben soll. Weidel weist beides zurück. (afp)



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