„Dieses Land kann dich nicht retten“: Heimgekehrter Akhanli wird auf Flughafen Düsseldorf bedroht

Der deutsch-türkische Schriftsteller und Erdogan-Gegner Dogan Akhanli ist am Donnerstagabend bei seiner Rückkehr nach Deutschland am Flughafen in Düsseldorf beschimpft und bedroht worden.
Epoch Times20. Oktober 2017

Der deutsch-türkische Schriftsteller und Erdogan-Gegner Dogan Akhanli ist am Donnerstagabend bei seiner Rückkehr nach Deutschland am Flughafen in Düsseldorf beschimpft und bedroht worden. Am Ausgangsbereich rief ihm ein unbekannter Mann auf türkisch zu, er sei ein Landesverräter. Auch dieses Land, gemeint war wohl Deutschland, könne ihn nicht beschützen.

Akhanli war in seinem Urlaub in Spanien wegen eines türkischen Fahndungsgesuchs festgenommen worden. Die Türkei wirft ihm Beteiligung an einem Raubmord vor. Akhanli, der seit 2001 deutscher Staatsbürger ist, bestreitet dies und sieht politische Motive hinter dem Auslieferungsantrag. Akhanlis Anwalt Ilias Uyar konstatierte: „Das ist eine klare Provokation gewesen gegen meinen Mandanten. Dogan Akhanli ist jetzt gerade am Flughafen angekommen, das Erste, was ihm begegnet ist ein Klakeur der Erdogan-Regierung, der ihn damit beschuldigt hat, ein Landesverräter zu sein. Und auch Drohungen ausgesprochen hat, dass er hier in Deutschland nicht sicher ist.“

Akhanli zeigte sich emotional sehr betroffen von dem Vorfall und zog sich danach für einige Minuten zurück, um sich zu sammeln, bevor er zur Presse sprach.“Was soll das für eine Scheiße? Seit Ewigkeit sie haben mich verfolgt, aber können mich weder früher zum Schweigen gebracht, jetzt können sie mich gar nichts machen. Also … Ich bin eigentlich mit sehr fröhlichen Gefühlen nach Deutschland gekommen, und jetzt habe ich mich irgendwie genervt, aber wahrscheinlich in halbe Stunde bin ich wieder fröhlich und locker. Tut mir leid für die Vorfälle, ja?“

Er habe ein Manuskript für ein neues Buch mitgebracht. Denn, so sagt Ahkhanli, die Türkei habe ihn früher nicht zum Schweigen gebracht, und auch „jetzt können sie mich gar nichts machen“. Akhanli will sich am Freitag Mittag auf einer Pressekonferenz weiter äußern.

Am vergangenen Freitag entschied die Regierung in Madrid, dass Akhanli nicht an die Türkei ausgeliefert wird. Damit wurde der Weg für die Rückkehr des 60-Jährigen nach Deutschland frei.

Akhanli hatte im August auch die bisherige Türkei-Politik der Bundesregierung kritisiert. „Deutschland hatte zu lange zu viel Geduld mit Erdogan“. Dieser Ansatz sei gescheitert. „Der türkische Staatspräsident Erdogan, so Akhanli weiter, „missversteht diese Zurückhaltung als ein Zeichen von Schwäche. Er zieht daraus den Schluss, dass er mit Europa alles machen kann. Und er unterschätzt Europas Möglichkeiten massiv. Man muss ihm jetzt Grenzen aufzeigen.“

(Reuters/mcd)



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