Disko-Verbot für Asylbewerber in Sächsischem Kulturzentrum

Die Integration von Flüchtlingen ins Plauener Nachtleben endete oft mit mehreren Polizeieinsätzen. Zu einer bestimmten Disko darf jetzt nur noch derjenige rein, der einen Aufenthaltstitel besitzt. Das sind die wenigsten.
Epoch Times22. August 2017

In einem Kulturzentrum im sächsischen Plauen ist der Eintritt zur Mittwochsdisko jetzt für Asylbewerber untersagt. Nachdem es immer wieder zu Diebstählen und sexuellen Übergriffen durch Flüchtlinge kam, mussten die Verantwortlichen zu diesem drastischen Mittel greifen. Nun darf nur noch eintreten, wer einen Ausweis oder einen gültigen Aufenthaltstitel besitzt.

Der Verein habe lange überlegt, sagt Malzhaus-Sprecher Tommy Ziegenhagen gegenüber der Freien Presse, „bis es keinen Mittwoch mehr ohne Polizei ging.“

Das Kulturzentrum Malzhaus sieht sich als eine moralische Instanz im Vogtland: tolerant und offen. Die Disko am Mittwoch ist dort seit 20 Jahren beliebt und gut besucht, der Eintritt ist an diesem Abend frei. Gerade das habe auch dazu geführt, dass besonders viele Asylbewerber in das Kulturzentrum gekommen seien. Damit hätten sich aber auch die Schwierigkeiten gehäuft, berichtete Ziegenhagen.

Dabei seien Jacken und Taschen gestohlen worden, Portemonnaies verschwanden. Die Männer hätten Frauen bedrängt und begrapscht. Eine Besucherin sei auf der Toilette überwältigt und beinahe vergewaltigt worden. Und manchmal hätten die jungen Männer Flaschenhälse abgeschlagen und sich gegenseitig mit diesen Bierflaschen attackiert.

„Wer auffällig ist, fliegt raus. Das hat nicht funktioniert“

In manchen Nächten hätte die Polizei zweimal eingreifen müssen, so Ziegenhagen, irgendwann seien dann die Stammgäste weggeblieben. Man habe Hausverbote ausgesprochen und verschickt. Viele davon seien postwendend zurückgekommen, weil der Briefträger, der sie persönlich zustellen sollte, niemanden angetroffen habe.

„Wir haben gesagt: Wer auffällig ist, fliegt raus. Das hat nicht funktioniert“, sagt Mitarbeiterin Ines Männel gegenüber FP. Nun kontrollierten Sicherheitskräfte am Einlass die Papiere, einen Aufenthaltstitel hätten aber nur die wenigsten. Die Polizei musste seit der neuen Regelung nicht mehr kommen.

Ähnliche Probleme habe es auch schon in einem Zentrum der linken Szene in Leipzig gegeben. Der Club „Conne Island“ habe daraufhin seine Einlasspolitik verschärft, schreibt die FP weiter. Flüchtlinge müssten sich nun dort vorher anmelden, zahlten aber dafür nur 50 Cent Einlass. „Andere Clubs sind eingeknickt und haben den Tanz abgeschafft. Ich kann jeden Club verstehen, der auf gewisse Art und Weise agieren muss“, sagt ein Mitarbeiter von dort.

(mcd)



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