Dresdens OB Hilbert bei Islamfest als „Volksverräter“ beschimpft

Dresdens OB Hilbert (FDP) ist bei einem Islamfest im Rathaus von mehreren Personen lautstark beschimpft worden. Laut DPA gab es tumultartige Szenen.
Titelbild
Symbolfoto: Dresdener Polizei vor dem Taschenberg-Palais (9.Juni 2016).Foto: Sean Gallup/Getty Images
Von 2. Oktober 2016

Die DPA berichtet: Beim Empfang von Vertretern islamischer Gemeinden ist Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert beleidigt und angepöbelt worden. Hilbert wurde scharf angegangen und mit „Hau ab“- und „Volksverräter“-Rufen empfangen. Als ein Mann von der Polizei weggeführt wurde, kam es zu Tumulten. Laut Einsatzleitung wurde Hilbert dabei auch angefasst. Um das islamische Neujahr zu begehen, waren Vertreter der drei Moscheen in der Stadt ins Dresdner Rathaus gekommen und von Hilbert begrüßt worden.

Unter den Anwesenden war auch der Imam der Dresdner Moschee, auf die am Montagabend ein Sprengstoffanschlag verübt worden war. „Ich hoffe, dass die Täter, sobald gefunden, eine gerechte Strafe erhalten“, erklärte Hilbert am Sonntag laut „Focus“.

Pegida kritisierte Islamfest scharf

Bei der Veranstaltung im Dresdener Rathaus gab es Vorträge unter anderem zu Themen wie „Die fünf Säulen des Islam“, die „Religiöse Vielfalt des Islam“, „Männer und Frauen im Islam“, sowie „Lehre, Erziehung und Bildung der Kinder im Islam und Schlussfolgerungen für das Zusammenleben in Deutschland“.

Auf Facebook hatte die Dresdener Bürgerbewegung Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) die Veranstaltung zuvor aufs Schärfste kritisiert und ihre Anhänger aufgefordert, diese zu besuchen: „Herr Oberbürgermeister Hilbert, stoppen Sie diese Veranstaltung und informieren Sie sich endlich mal objektiv!“ hatte die Bewegung auf Facebook geschrieben. Hilbert wurde speziell vorgeworfen, Vertreter von DITIB und Ahmadiyya eingeladen zu haben.

In NRW kam es vor kurzem zu einem Konflikt in der Landesregierung, weil DITIB sich nicht von einem Comic für Kinder distanzieren wollte, mit dem die türkische Religionsbehörde Diyanet den Märtyrertod verherrlichte. Innenminister Jäger wollte daraufhin die Zusammenarbeit mit DITIB beim Islamunterricht in Schulen beenden, was die Schulministerin ablehnte. RP-Online berichtete.

Auf dem Facebook von Pegida wurde der heutige Vorfall völlig anders dargestellt, als von Dpa: Dort schrieb ein Nutzer: „Patrioten, die sich mit Hilbert unterhalten wollten“, seien von der Polizei „weggeschafft“ worden.

 



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