Dreyer: AfD-Erfolg bei Bundestagswahl nicht rein ostdeutsches Problem – „AfD fordert uns alle heraus“

Der AfD-Erfolg bei der Bundestagswahl sei zwar "schmerzlich", meinte die Bundesratspräsidentin Malu Dreyer. "Aber ich halte es für verfehlt, daraus eine Debatte zu machen, ob der Osten und der Westen richtig zusammengewachsen sind", so die SPD-Politikerin.
Epoch Times2. Oktober 2017

Vor dem Tag der Deutschen Einheit hat sich Bundesratspräsidentin Malu Dreyer (SPD) dagegen gewandt, den Erfolg der AfD bei der Bundestagswahl als „alleiniges Problem“ des Ostens zu bewerten. Natürlich sei das Wahlergebnis „schmerzlich“, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Aber ich halte es für verfehlt, daraus eine Debatte zu machen, ob der Osten und der Westen richtig zusammengewachsen sind.“

Dreyer fügte hinzu: „Die AfD fordert uns alle heraus – im Osten wie im Westen.“ Als Erklärung für den Aufstieg der Partei nannte sie Abstiegsängste und das Gefühl vieler Menschen, nicht mehr Schritt halten zu können mit den schnellen Entwicklungen der Gesellschaft.

Im „Bayerischen Rundfunk“ (BR) sagte Dreyer, dass das Wahlergebnis, besonders in Teilen Ostdeutschlands, die Politik „wachgerüttelt“ habe. Es sei „sehr bedauerlich“, dass die Probleme der Ostdeutschen bei der Wiedervereinigung lange nicht angemessen wahrgenommen worden seien.

„Für die meisten Westdeutschen hat die Einheit im täglichen Leben nicht viel abverlangt. Für viele Ostdeutsche war der Transformationsdruck aber enorm“, sagte die SPD-Politikerin im BR. Es sei nun wichtig, alle bestehenden Ungleichheiten zwischen Ost und West schnellstmöglich zu beseitigen sowie die Leistungen der Ostdeutschen zur deutschen Einheit besser anzuerkennen.

Die AfD war bei der Bundestagswahl am 24. September mit 12,6 Prozent der Stimmen drittstärkste Kraft geworden. Im Osten lag der Anteil laut Bundeswahlleiter bei 21,9 Prozent, im Westen bei 10,7 Prozent. (afp)



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